Der Fußball und die Rasenpflege

Nach sechswöchiger Sperrung des Rasenplatzes im Sportzentrum kritisiert Franko Zwang, Verwaltungsrat des Sportvereins (SV) Wittlichs, dass in der anschließenden ersten Trainingswoche wieder auf dem Hartplatz gespielt werden musste. Die Stadtverwaltung erklärt, die Schonung des Rasens sei notwendig.

Wittlich. Grün wünscht sich der Fußballer unter den Füßen. Doch Rasen braucht Pflege. Unter anderem deshalb war der Rasenplatz im Sportzentrum für sechs Wochen bis Mitte August gesperrt. Doch auch danach konnte der SV Wittlich ihn nicht wie erwartet nutzen. "Unsere Jugend- und Seniorenmannschaften mussten auf dem staubigen, knüppelharten und holprigen Hartplatz trainieren", kritisiert Frank Zwang, Verwaltungsrat SV Wittlich: "Es hagelten mir etliche Beschwerden von Jugendtrainer, Eltern, Kindern und Jugendlichen entgegen." Aus Verzweiflung seien Jugendtrainer schon auf den Kinderspielplatz in der Römerstraße zum Training ausgewichen, die Senioren spielten in Wengerohr auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei und in Plein. Kurzum, die aktuelle Sperrung war für den SV mehr als ärgerlich. Dagegen sei der Platz schon vor Ende der sechswöchigen Sperrung von "bestimmt 50 Kindern" der Kreisauswahl benutzt worden, weil Wittlich DFB-Stützpunkt ist. Letzteres sei grundsätzlich positiv zu bewerten, jedoch blieben "die Kinder der Wittlicher hier auf der Strecke."

Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung, erklärt auf TV-Nachfrage, dass man mit allen Rasenplatz-Nutzern sprechen wolle, um "eine gleichmäßige Verteilung der Nutzungszeiten auf die Gruppen zu erreichen." Die erneute Sperrung sei laut Platzwart Arno Denkert notwendig gewesen, weil "nach der Nutzung des Platzes durch die Schulen am Vormittag und an den vorhergehenden Tagen eine Schonung des Rasens erforderlich war". Generell könne der Platz wöchentlich bei "optimalem Wetter und optimalen Bodenverhältnissen rund 15 Stunden genutzt werden, bevor er wieder bearbeitet und bewässert werden muss."

Guter Dinge nach Gespräch vor Ort



Weil der Erhalt der Bespielbarkeit des Rasenplatzes für die Sportvereine wichtig sei, müssten erforderliche Ruhephasen eingehalten werden. Es unterliege der Kontrolle des Platzwartes zu beurteilen, wann das Spielfeld zur Verfügung stehen könne.

Für den vergangenen Freitag, 29. August, hatte Franko Zwang die Stadtverwaltung um einen Termin vor Ort gebeten. "Das war ein positives Gespräch", sagt er: "Ich denke, wir kommen mit der Stadtverwaltung jetzt auf einen guten Nenner. Es soll ein Gesamtplan erstellt werden, um alles besser zu koordinieren. Natürlich mangelt es noch an gewissen Grundkapazitäten, aber es bewegt sich was."

Meinung

Von Sonja Sünnen

Im Team kann's voran gehen

Franko Zwang hat nicht nur seinem Ärger mal Luft gemacht. Dass ein Mangel an Trainingsmöglichkeiten herrscht, hat auch die Lokalpolitik erkannt, die beispielsweise einen Kunstrasenplatz wünscht, wofür aber noch Landesmittel abzuwarten sind. Fußball gilt als Sport mit Verletzungsrisiko, und auch Unsportliche können sich denken, dass etwa ein Fall auf einem Hartplatz nicht nur bei jungen Spielern Knochen und Haut arg strapaziert und ein "Gesperrt"-Schild auf dem Rasenplatz deshalb jedes Mal für Wallung sorgt. Wie zu hören ist, ist das Gespräch mit der Stadtverwaltung gut gelaufen. Wer aufeinander zugeht, kann neue Wege finden. Das macht Hoffnung insbesondere für den begeisterten Fußballnachwuchs. s.suennen@volksfreund.de

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