Der Kulturausschuss soll klären

In der Regel wird ein Antrag einer Ratsfraktion im Stadtrat öffentlich vorgetragen und dann ohne Debatte in den Ausschuss verwiesen. Im Falle der Ausstellungs-Vorschläge der CDU, wodurch auch die Diskussion um den Bildhauer Hanns Scherl angestoßen wurde, soll nun direkt der Ausschuss entscheiden.

Wittlich. "Offiziell" haben die am Wittlicher Stadtgeschehen Interessierten seit dem 15. März nichts mehr von einem CDU-Antrag gehört, den die Fraktion auch dem TV übermittelt hatte. In Folge der Tatsache, dass auch eine Ausstellung zum 100. Geburtstagsjahr von Hanns Scherl auf der Wunschliste stand, gab es jedoch einige "Stadtgespräche" . Weiterhin ist ein zusätzlicher Antrag, diesmal von der Fraktion der Grünen, eingegangen (siehe auch Artikel in der heutigen Ausgabe). Doch wie geht es eigentlich mit dem "in der Versenkung verschwundenen" CDU-Antrag weiter? Der TV hat bei der Stadtverwaltung nachgefragt: "Wie ist die Haltung der Stadt, gegebenenfalls des städtischen Kulturamts, zu den Vorwürfen gegen Hanns Scherl, und gibt es auf Seiten der Stadt Pläne, wie mit dem Fall umgegangen werden soll?" Dazu informiert Ulrich Jacoby, Pressesprecher der Stadtverwaltung, der Antrag der CDU-Stadtratsfraktion vom 13. März, über den am 15. März im TV berichtet wurde, werde dem Kulturausschuss in seiner Sitzung am 21. Mai zur Entscheidung vorgelegt. "In dieser Sitzung werden dem Ausschuss Vorschläge zu den vorgeschlagenen Ausstellungen gemacht. Der Kulturausschuss entscheidet abschließend, dieser Tagesordnungspunkt wird deshalb in öffentlicher Sitzung behandelt", erklärt Ulrich Jacoby. Man habe bis heute offiziell noch nichts zu dem Antrag hören können, weil noch keine Beratung in der Sache stattgefunden habe. Er informiert weiter: "Die CDU hat beantragt, anlässlich des 100. Geburtstages von Hanns Scherl im Jahre 2010 eine Ausstellung zu machen. In dieser Ausstellung wäre das gesamte Lebenswerk des Wittlicher Künstlers zu würdigen. Auch wenn der Lebensabschnitt von Hanns Scherl vor 1945 sowohl künstlerisch als auch persönlich heute kritisch zu betrachten ist, dürfte dies die Ausstellung seiner Werke in seiner Heimatstadt nicht ausschließen. Wo eine solche Ausstellung stattfinden soll oder kann, darüber hat der Kulturausschuss zu befinden." Die in der TV-Anfrage an die Stadt angesprochenen "Vorwürfe gegen Hanns Scherl" seien von der Stadtverwaltung nicht zu werten oder zu kommentieren, so Ulrich Jacoby, der abschließend informiert: "Das bleibt jedem persönlich überlassen."

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