Die Brücke soll bleiben

Brücken, die verbinden, soll man nicht abreißen. Sprecher der Stadtratsfraktionen von SPD, Grünen und FWG machen sich für den Erhalt der ehemaligen Bahnbrücke in Wengerohr als Teil des Maare-Mosel-Radweges und als sicherer Übergang für die Einwohner über die vielbefahrene B 50 stark .

 Beim Ortstermin sprachen sich die Vertreter der Fraktionen für den Erhalt der Brücke aus. TV-Foto: Erich Gerten

Beim Ortstermin sprachen sich die Vertreter der Fraktionen für den Erhalt der Brücke aus. TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich-Wengerohr. Die "Brückendiskussion" in Wengerohr geht weiter. Vor drei Monaten äußerten mehrere Bürger ihren Unmut über die optische Gestaltung der Fußgängerbrücke über die Bahnstrecke (der TV berichtete). Außerdem wurden Sicherheitsdefizite bemängelt, die trotz Zusage durch die Stadtverwaltung nicht beseitigt wurden. Sicherheitsaspekte haben jetzt mehrere Bürger erneut auf den Plan gerufen. Die zur "Entwidmung" anstehende ehemalige Bahnstrecke Wittlich-Wengerohr führt in Wengerohr mittels einer Brücke über die viel befahrene B 50. Wer die Trasse einschließlich Brücke übernimmt, ist keineswegs geklärt. Bei der jüngsten Ortsbeiratssitzung hat die Stadtverwaltung mit dem Kostenargument die Zustimmung für den von ihr angestrebten Abriss erreicht. Genau das erzürnt Egon Neumann, Josef Baller und Stefan Melcher. "Hier geht es um die Sicherheit unserer Einwohner und auch um die Sicherheit der Fahrradtouristen des Maare-Mosel-Radweges." Kinder und Erwachsene könnten bei Nutzung der Brücke den Sport- und Festplatz inklusive Feuerwehr- und Vereinshaus endlich gefahrlos erreichen. Auch nach dem Bau der Ortsumgehung werde die B 50 in Wengerohr mit etwa 7000 Fahrzeugen täglich belastet, so aktuelle Verkehrsprognosen. Unterstützung erhalten die drei quer durch die Stadtratsfraktionen von SPD, Grüne und FWG. Beim Ortstermin mit dem TV erläutern Hans Gaß, Landtagsabgeordneter Dieter Burgard (beide SPD), Hans Jörg-Krames (Grüne) sowie Harald Fau (FWG), warum sie sich für die Nutzung bis zum Hauptbahnhof inklusive Brücke stark machen. Beim Gespräch werden mehrmals die seitens der Verwaltung gegebenen unvollständigen und teilweise falschen Informationen kritisiert. Neben der offenen Kostenfrage werde mit falschen Aussagen zur Topographie operiert. Es gab bisher keine verbindlichen Verhandlungen mit der Bahn, sondern nur allgemeine faktenlose Aussagen, so Gaß und Burgard. Mehr noch: Es könne durchaus sein, dass die Gesamtkosten zur Anlage eines Wirtschafts- und Fahrradweges von Bund und Land übernommen werden, und zwar im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens im Rahmen der Straßenplanung zur Ortsumgehung Wengerohr. Für Hans-Jörg Krames und Harald Fau steht fest: Die Brücke muss erhalten bleiben und vor allem eine Fahrrad- und Fußgängerüberquerung der B 50 werden. Dieter Burgard verlangt "mehr Weitsicht": "Hier will man den einzigen sicheren Überweg, der von den Steuerzahlern vor 30 Jahren finanziert wurde, über die Hauptdurchgangsstraße abreißen lassen." Und Hans Gaß erklärt: "Für uns als SPD ist klar, wir wollen, dass die vorhandene Brücke verbindet und setzen uns mit anderen Fraktionen dafür im Stadtrat ein."

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