Drei Raten für ein herausragendes Kulturgut

Wenn das zuständige Mainzer Ministerium mitspielt, will die Stadt Wittlich insgesamt 159 600 Euro bis 2010 in die Erhaltung der römischen Villa und deren touristische Nutzung investieren.

 Im Sommer 2006 zeigte der Förderverein der römischen Villa viel Einsatz rund um das alte Gebäude. Foto: privat

Im Sommer 2006 zeigte der Förderverein der römischen Villa viel Einsatz rund um das alte Gebäude. Foto: privat

Wittlich. Es war ein langer Weg von der Sitzung des Wittlicher Kulturausschusses im Mai 2005 bis hin zu den Etatberatungen für den Haushalt 2008. In der Sitzung des Ausschusses rückten damals die durch Vandalismus schwer beschädigten Reste der römischen Villa Wittlich schlagartig wieder ins Licht der Öffentlichkeit. Im Ende 2007 verabschiedeten Etat der Stadt sind nun rund 52 000 Euro für Arbeiten an der Anlage vorgesehen. Damit nicht genug. "Für die touristische Aufwertung der römischen Villa wurde ein Konzept erarbeitet, welches im Falle seiner Umsetzung Kosten in Höhe von 155 900 Euro verursachen wird", teilt Stadtsprecher Ulrich Jacoby mit. Verteilt werden soll diese Gesamtsumme auf die Haushalte 2008 bis 2010. Ausgegeben wird das Geld jedoch nur dann, wenn das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur im Gegenzug jährlich 37 000 Euro an die Stadt überweist. Der städtische Anteil betrüge somit 48 900 Euro. Ob das Mainzer Ministerium sich mit insgesamt 111 000 Euro an den Kosten beteiligt, steht laut Jacoby noch nicht fest. Falls das Ministerium die Zuschüsse gewährt, will die Stadt Wittlich ein ganzes Bündel von Vorhaben umsetzen. So sollen die beiden mit A und B in der Literatur bezeichneten Binnenhöfe der Villa wiederhergestellt werden. Zudem sollen das Mauerwerk und das Schutzdach saniert, eine Treppe gebaut und ein Besucherpfad angelegt werden. Die Stadtverwaltung geht davon aus, dass diese Arbeiten in dem aus denkmalschutzpflegerischer Sicht brisanten Umfeld wie geplant ausgeführt werden. Schließlich sei das Konzept erst verwaltungsintern und anschließend mit dem Landesmuseum Trier, der unteren Denkmalschutzbehörde bei der Kreisverwaltung Bernkastel-Wittlich sowie der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz abgestimmt worden. Damit nicht genug. "Wegen der touristischen Vermarktung gab es Gespräche mit der Mosellandtouristik GmbH", berichtet Ulrich Jacoby. Und wozu das Ganze, nachdem die Überreste der einst stattlichen Villa nach Restaurierungsarbeiten in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts nahezu in Vergessenheit geraten waren? Es gehe um die touristische Aufwertung der römischen Villa, sagt der Stadtsprecher. "Es geht aber auch um die Erhaltung und Zukunftssicherung der Villa als ein herausragendes Wittlicher Kulturgut."Der Trierische Volksfreund lädt ein zum Forum über die Zukunft der römischen Villa Wittlich am Mittwoch, 27. Februar, 20 Uhr, in der Alten Synagoge Wittlich. Dort wird auch ein Vertreter des Landesbetriebs Mobilität sprechen. Dem LBM gehört der südliche Teil des Villen-Grundstücks.

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