Salmtal Da haben sich die Salmrohrer Musiker ein schönes Geschenk zum 95-jährigen Geburtstag gemacht. Es kommt aus Österreich, hat Trompeten, Posaunen, Flügelhörner sowie ein Helikon, auch Helikontuba genannt, im Gepäck und macht richtig Stimmung: die Brassband Da Blechhauf'n.
Die sieben Musiker spielen keineswegs Schrott, wie der Name vermuten lassen könnte, sondern bieten professionelle Musik.
Die Herren starten mit dem Olympia-Marsch, bei dem sie ihre Qualitäten gleich unter Beweis stellten: sehr präzise, mit genauer Intonation, einer ausgefeilten Dynamik und dabei doch sehr leicht klingend. Schon nach den ersten Tönen springt der Funke über und die Besucher klatschen mit.
Der Abend ist aber nicht gefüllt mit schwerer Blasmusik, sondern es agieren professionelle Musiker, die komisch sind, schauspielern und singen können.
Ein Beispiel: Die Geschichte der Rhabarber-Barbara, die eine Rhabarber-Barbara-Bar eröffnet hat mit einer Aushilfe Bärbel, Barbaren, einem Barbier und vielem mehr, das in einem gewaltigen Zungenbrecher-Wortspiel mündet, bevor die Musiker wieder zu ihren Instrumenten greifen und das Ganze vertonen. Sie singen zwischen den einzelnen Teilen des Stücks vierstimmig und tänzeln auf der Bühne im Takt von links nach rechts. Mit ihren Instrumenten können sie mühelos alle Klangfarben erzeugen. Melodisch, satt, strahlend, scharf ist der Sound und das mal sehr schnell, ganz langsam oder rhythmisch betont.
Die Besucher klatschen den Takt auf ihren Knien mit, singen oder wippen, wenn die Bassposaune kräftig ihr Volumen zeigt, die Trompeten darüber ein Glissando spielen und das Helikon das Tempo und den Rhythmus über Minuten hält. Zwischendurch kommen von den Musikern Sprüche wie: "Gott schütze uns vor Regen und Wind, und vor Liedern, die vom Hinterseer sind."
In der zweiten Hälfte können sich die Besucher über ein besonderes Medley mit Seemannsmelodien freuen. Da geht "Seemann, deine Heimat ist das Meer" in "Titanic" und "Das Boot" über, bevor es mit "Surfin' USA" endet.
Staunend und begeistert ist das Publikum, als einer der Musiker mit einem Mundstück auf einem, in der Länge verstellbaren Besenstil spielt, ein anderer einen Einweghandschuh auf den Trichter der Trompete setzt, und diesen aufbläst oder eine Hirschjagd auf der Bühne veranstaltet wird. Auch auf Gartenschläuchen, auf die Trichter auf der einen Seite, und Mundstücke auf der anderen aufgesetzt sind, machen sie Musik.
Die Gruppe, die seit 20 Jahren besteht, kommt bei ihrem Auftritt nicht ohne Zugabe und stehenden Applaus der Besucher von der Bühne. Josef Weber aus Longkamp sagt: "Das ist Musik, die begeistert! Keine Dicke-Backen Musik, sondern sehr hohe musikalische Qualität und viel Humor."
Daniel Horsch, selbst Musiker und Dirigent in Dörbach: "Mich hat die Exaktheit, die Stilistik und die Dynamik der Musiker beeindruckt. Sie haben sehr sauber gespielt und noch locker dazu."
Sehr gefreut haben sich auch die Veranstalter, zum einen, dass die Blechhaufen-Musiker so gut aufgelegt waren und zum anderen, dass die Halle mit 300 Besuchern voll besetzt war, und das Publikum richtig Spaß hatte. Vorstandsmitglied Uwe Öffling sagt: "Wir hatten die Gruppe im Fernsehen gesehen und uns gedacht: "Das wäre doch was für unser Jubiläum. Dann haben wir angerufen und es ging ganz unkompliziert." So bekommt man also einen Blechhaufen aufs Dorf.
Extra: DA BLECHHAUF’N

Die Gruppe beschreibt sich auf ihrer Internetseite als eine Band, die Blechmusik mit einem Hauch Ironie spielt und eine Inszenierung für Augen und Ohren ist. An der Posaune/Basstrompete: Reinhold Bieber, Posaune: Philipp Fellner, Trompete/Flügelhorn: Christoph Haider-Kroiss; Posaune/Steir. Harmonika: Bernhard Holl, Trompete/Flügelhorn: Alexander Krenn, Helikon: Albert Wieder und Trompete/Flügelhorn: Christian Wieder.