Elitäres Denken

Dass die Wittlicher ihre Kulturtage auch ohne Landes-Zuschüsse durchziehen und nicht ihr bewährtes Cross-Over-Konzept aufgeben, verdient Respekt. Ein wirklicher Wermutstropfen ist aber, dass die Wittlicher Kulturtage völlig ohne Wittlicher Künstler über die Bühne gehen - und das, obwohl in Stadt und Umland viele gute, auch renommierte Kunstschaffende zu Hause sind.

Für die wären die Kulturtage eine interessantere Plattform als die zahlreichen Einzelveranstaltungen, bei denen sie übers Jahr immer mal wieder von sich reden machen. So überzeugte 2006 auch eine Breakdance-Gruppe des Wittlicher Turnvereins, die beim Poetry-Slam auftrat. Cross-Over müsste in diesem Sinne auch heißen: Amateure und Profis, Geheimtipps aus der eigenen Stadt und überregional bekannte Zugpferde. Elitäres Denken ist da fehl am Platz und hält den an sich sinnvollen Cross-Over-Gedanken künstlich klein. Die Kulturtage sollten auch Wittlicher Künstlern und ambitionierten Laien eine Chance geben - denn sie haben es verdient. d.schommer@volksfreund.de

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