"Es hat einfach alles gepasst"

Mit dem elften Wittlicher Maifest startete in Wittlich ein veranstaltungsreiches Wochenende. Das Fest am Platz an der Lieser profitierte vom optimalen Wetter und wurde zu einer Art Kirmes im Mini-Format.

Wittlich. Grüner Rauch im Scheinwerferlicht. Eine Stimme ruft: "Wittlicher, was ist los mit Euch? Ein bisschen Klatschen, das ist ganz einfach!" Jochen Thiele, Sänger und Gitarrist der Band "Gooseflesh", gibt sein Bestes. Doch zwischen Band und Publikum liegt der Brunnen. Ringsum denselben kann man gemütlich auf den Stufen hocken, und dahinter im Gedrängel am Stand der vier Wittlicher Winzer und dem Bierstand mit dem Glas in der Hand nette "Schwätzchen" halten. Das mit dem Klatschen ist nicht nur am Freitag für das Publikum Nebensache. Vielen reicht ein leichtes Wippen, Musik ist angenehme Nebensache, man will sich unterhalten.Stimmung hervorragend, Ambiente toll

Nach dem noch beschaulichen Betrieb zur Eröffnung des Festes, zu dem Dietmar Beckhäuser und Bürgermeister Ralf Bußmer sich über das angenehme Wetter freuten, wird es mit Einsetzen der Dunkelheit proppevoll. Und später tanzen auch viele Jugendliche vor der Bühne, von der "Gooseflesh" Cover-Songs in beachtlicher Qualität liefern. Schon am ersten Abend des Festes kommen über tausend Feierwillige, dank "Gooseflesh" auffällig viel "junges Volk". Dietmar Beckhäuser vom Organisationsteam Gastronomie ist am Sonntag zufrieden: "Die Stimmung war hervorragend, das ganze Ambiente toll. Das haben wir uns doch verdient, unser Einsatz muss doch mal belohnt werden!" Denn in der Vergangenheit machte meist das Wetter den Organisatoren einen Strich durch die Rechnung, der Ansturm blieb dezent. Doch dieses Jahr war auch der Samstagabend perfekt: Eine laue Mainacht plus die Big Band "Moguntia Brass & Reeds". Auf gut 1500 Leute schätzt Dietmar Beckhäuser den Zulauf am zweiten Abend. Passend zur Musik war der Altersdurchschnitt nun höher als am Freitag. "Wir bieten Stücke für alle von 18 bis 80 Jahre", sagt denn auch Axel Elsen, Wittlicher und Bandmitglied, der sich über den erfolgreichen Abend freut: "Da hat einfach alles gepasst. Und endlich hat es geklappt, dass wir mal in Wittlich spielen können. Das Ambiente, das Wetter, alles war perfekt." Für die 20 Musiker, die überwiegend aus dem Rhein-Main-Gebiet kommen, sei das Vier-Stunden-Programm eine Herausforderung gewesen. Begeistert habe sie der Abend, die Stadt selbst und die schöne Umgebung, meint Axel Elsen: "Es war wirklich toll. Wir würden gerne wieder kommen, vielleicht mal zur Säubrennerkirmes? Da war doch jahrelang Tradition, dass am Sonntagnachmittag eine Big Band spielt." Dass das Fest eine Top-Veranstaltung war, bilanziert auch bereits am Sonntagmorgen Karsten Mathar, Stadtmarketing: "Die Gastronomen, die Winzer, das Publikum, alle sind zufrieden." Man sei auch froh, seit vergangenem Jahr vom Pariser Platz umgezogen zu sein: "Der Charme des Platzes an der Lieser vermittelt einfach ein mediterranes Flair." Das brachte denn auch am Sonntag die Stände der Selbstvermarkter im Herzen der Stadt mit Angeboten vom Wildfleisch über Brot, Honig, Wolle, Dekoartikeln oder Pflanzen. Traditionelle öffneten dazu die Geschäfte zum Verkaufsoffenen Sonntag. Mancher bot Extras wie einen Luftballon-Künstler oder gleich eine Band wie das "Momo Rippinger Trio". Zur Kaffeezeit füllte sich dann auch die Stadt, wenn auch nicht so dichtes Gedränge wie an vergangenen verkaufsoffenen Sonntag herrschte. Der ein oder andere nutzte das Angebot und trug später eine Tüte, die vom Einkauf zeugte. Andere machten es sich einfach in den Straßencafés gemütlich oder lauschten am Platz an der Lieser dem Blasorchester Wittlich.

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