"Es müffelt nur noch ab und zu"

Gutachten haben bestätigt, dass die Emissionen der Firma Meeth nicht gesundheitsgefährdend sind. Dennoch wird laut Aufsichtsbehörde versucht, die Gerüche, die durch die Fenster-Produktion entstehen, zu vermindern.

Wallscheid. "Es besteht keine Gefährdung für die Anwohner und die Beschäftigten der Firma Meeth." Dies ist laut Nicole Scherer, Pressesprecherin der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, das übereinstimmende Ergebnis von drei Gutachten, die im ersten Halbjahr dieses Jahres bei der Wallscheider Firma Meeth erstellt wurden. Ein Gutachten drehte sich um die Gerüche, eins um die Raumluftbelastungen im Produktionsbereich. Im dritten wurden die Emissionen in die Umgebung untersucht.

Die SGD Nord habe diese Ergebnisse erwartet, sagt Scherer. Bereits 2001 sei ein Messgutachten zu ähnlichen Ergebnissen gekommen. Scherer: "Dennoch wurden die aktuellen Gutachten in Auftrag gegeben, um den Menschen vor Ort noch mehr Gewissheit zu geben."

Es ist anderthalb Jahre her, dass sich das Augenmerk der Anwohner, und später der Presse, verstärkt auf die Firma Meeth richtete. Damals war es dort zu einer Serie von neun Bränden innerhalb eines halben Jahres gekommen. Gebrannt hatte im Freien gelagertes Material, laut Firma Recycling-Material, aus dem das Unternehmen Fensterrahmen herstellt. Anwohner machten sich Sorgen, dass der dabei auftretende Rauch gesundheitsschädlich sein könnte. Die "Interessengemeinschaft betroffener Bürger für eine saubere Umwelt" gründete sich.

Die Polizei fand keine Spuren von Brandstiftung. Sie ging davon aus, dass sich das Material selbst entzündet hatte. Der Firma setzte Auflagen um. Seitdem hat es nicht mehr gebrannt. Doch die Sorgen der Bürger blieben. Sie hinterfragten, ob die Gerüche nach verbranntem Plastik während der Produktion gefährlich seien.

Nun haben die Anwohner Antworten bekommen. Doch nicht nur das. Nicole Scherer kündigt an: "Es sind keine weiteren Maßnahmen von der Firma Meeth erforderlich. Trotzdem wird zurzeit versucht, die Situation bei den Gerüchen für die Anwohner zu verbessern."

Auf Vorschlag des Landesamts für Umwelt und Gewerbeaufsicht, das die Gutachten erstellt hat, soll die Anzahl der Emissionsquellen vermindert werden. Zudem soll die Abluft über einen Kamin abgeleitet werden. Laut Scherer sollen diese Maßnahmen zusammen mit Veränderungen bei der Produktion in den nächsten Monaten abgeschlossen werden. Doch bereits jetzt scheint die Geruchsbelastung zurückgegangen zu sein. Hans-Werner Steffens, Gründer der Interessengemeinschaft, sagt: "Es müffelt nur noch ab und zu und dann in erträglichem Maß. Eine erfreuliche Entwicklung."

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