"Es waren die Jungen"

WITTLICH. (sos) Die CDU verteidigt ihren Alleingang im Zusammenhang mit ihrem Antrag zum Sporthallen-Neubau.Theodor Brock (CDU-Fraktionsvorsitzender) und Reinhold Westhöfer (CDU Stadtverbandsvorsitzender) haben kein Verständnis für die Kritik der vier anderen Ratsfraktionen. Der CDU sei wichtig gewesen, dass das Thema öffentlich diskutiert werde.

"Spannend" findet die CDU das "Gerangel" um die "Großraum-Sport-Mehrzweck-Gewerbehalle". Der TV hatte unter dem Titel "Vier zu eins nach CDU-Solo" über die Kritik des übrigen Stadtrats auf den CDU-Antrag berichtet. Die CDU hat in der Sitzung lediglich ihren zuvor bereits veröffentlichten Antrag ins Rennen geschickt und signalisiert, den Folgeantrag von SPD, FDP, Grünen, FWG (Bau einer Mehrzweckhalle) zu unterstützen. Jetzt, im Nachgang zur Sitzung, wollen Theodor Brock und Reinhold Westhöfer in einer gemeinsamen Erklärung Stellung nehmen: "Ein wenig erinnert es an die Fußball-WM im Land der Ideen. Da prescht einer vor - hatte der etwa kein Recht auf Anstoß? -, spielt ein Solo - ja darf er das nicht? -, es folgt ein Schnellschuss, ... das Spiel endet 4:1, obwohl alle auf das gleiche Tor gespielt haben?" Die CDU will nach der Kritik an ihrem "Antrags-Alleingang" klarstellen: "Es waren die jungen U21-Mitspieler des CDU-Stadtverbandsvorstandes - keine andere Fraktion hat in dieser Form junge Mitspieler eingebunden - die im September auf der Klausurtagung das Thema aus eigener Erfahrung zum Tagesordnungspunkt machten." Da Klausur lateinischen Ursprung sei (clausus) und geschlossen/abgeschlossen bedeute, gelte: "Was, wann, wer nach außen bringt, wird vereinbart." Man habe den Antrag gestellt, weil man am 23. Oktober auf der CDU-Sitzung dasselbe beschlossen habe. "Am 25. Oktober liegt der Antrag form- und fristgerecht dem Bürgermeister vor. Die Öffentlichkeit wird über die Presse informiert. Es soll doch jeder wissen, dass ein neues Spiel angepfiffen wird, und wer spielt", so Brock und Westhöfer. Zum von Joachim Gerke, SPD, erwähnten Treffen am 24. Oktober, das sich mit dem Thema Hallenneubau beschäftigte und an dem Mitglieder aller Fraktionen auch der CDU anwesend waren, seien Fraktionsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender der CDU nicht eingeladen gewesen. "Aber das ist ja auch im Fußball üblich, dass man seine Taktik nur mit potenziellen Mitspielern, aber nicht mit dem Gegner abspricht. Schließlich will man gewinnen!", meinen Theo Brock und Reinhold Westhöfer und: "Gewonnen haben die Bürgerinnen und Bürger, denn die ,Show´ findet nach dem Willen der CDU, wie bereits beim Rathausneubau, öffentlich statt, nicht hinter irgendwelchen Türen." Der Wähler werde, "in Kenntnis von Spielstrategie und Ziel schon die richtige Mannschaft anfeuern." Die beiden CDU-Politiker sagen weiter: "Das trifft auch den Stürmer oder gar die Stürmerin (BürgermeisterIn), den die Parteien ihren Fans und dem Publikum präsentieren werden, wenn es Zeit dazu ist. Das nennt sich Wahlkampf. Oder hat da jemand jetzt schon Angst, die CDU prescht wieder vor und punktet gar erfolgreich? Wir freuen uns auf ein spannendes Spiel, das wir sehr ernst nehmen."

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