Fehlalarme lösen Frust aus

WITTLICH. Im Internet dokumentiert die Freiwillige Feuerwehr Wittlich ihre Einsätze: Im September rückte sie sieben Mal wegen "Fehlalarm einer Brandmeldeanlage" aus. Im August vier Mal. Diese ungewöhnliche Häufung bestätigt Wehrleiter Dietmar Willmroth auf TV-Nachfrage.

Die Alarmierung über die Leitstelle Trier kommt meistens mitten in der Nacht: zwischen ein und fünf Uhr in der Frühe. Dann müssen 18 Freiwillige raus aus den Federn, rein in den Löschzug. Sie werden gerufen, wenn der Rauchmelder zentraler Einrichtungen und großer Firmen in Wittlich anschlägt. Er ist per Direktleitung mit Trier verbunden. Keiner weiß, was genau dann vor Ort los ist, aber es könnte ein Ernstfall sein. Nach diesem System sind Oetker, Hela, Ideal Standard, Franklin Electric, Bungert, Maria Grünewald, Krankenhaus, Stadtbücherei, und die Seniorenheime Haus Mozart und St. Wendelinus für einen schnellen Feuerwehreinsatz im Notfall gewappnet. Feuerwehrleute werden demotiviert

"Wenn der Rauchmelder anschlägt, dann müssen wir raus. Es könnte eine große Gefahrenlage sein, ein Ernstfall, in dem Menschen gerettet werden müssen", sagt Dietmar Willmroth. "Aber die Häufung der Fehlalarme ist auffällig. Bisher ist mir das in meiner langen Feuerwehrmitgliedschaft noch nicht passiert." Um die 300 Euro, kalkuliert der Wehrleiter, koste so ein Einsatz pro Fehlalarm. Aber das Hauptproblem sei ein anderes: "Dann muss ein ganzer Löschzug raus. Das sind alles Freiwillige. Da schwindet die Motivation, wenn das dauernd passiert." Außerdem müsse die Feuerwehr auch nachts bei roten Ampeln mit Sondersignal fahren, das störe mitten in der Nacht. Aber vorher wisse ja keiner, dass es "nur" ein Fehlalarm sei. Dietmar Willmroth sagt: "Dann kommen wir da an, und es ist nichts. Warum das in letzter Zeit so oft passiert, wissen wir nicht. Wir stellen dann die Anlage wieder zurück und informieren die Leitstelle. So ein Einsatz dauert dann eine gute halbe Stunde." Die 300 Euro für die Fehleinsätze tragen entweder die Firmen selbst oder Wartungsfirmen, die einen Vertrag mit den Unternehmen haben. Laut Dietmar Willmroth sind die Einsätze, würde die Feuerwehr kalkulieren müssen wie eine Firma, nicht kostendeckend.

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