Hoffen auf Goldenen Plan

Hocherfreut ist insbesondere der Sportverein Wittlich da-rüber, dass sich der Stadtrat entschieden hat, statt einer Hartplatzsanierung einen Kunststoffrasen zu befürworten. Ob das Projekt umgesetzt werden kann, ist jedoch noch von vielen Faktoren abhängig.

Wittlich. Für den SV Wittlich war es eine gute Nachricht: Der Wittlicher Stadtrat hat im Juni beschlossen, die Anlage eines Kunstoffrasenplatzes im Sportzentrum auf Platz Eins der städtischen Prioritätenliste für den "Goldenen Plan" zu setzen. "Goldener Plan", das ist eine Liste von Wünschen aus dem gesamten Kreisgebiet, für die man Landeszuschüsse (40 Prozent der Kosten) aus dem Fördermitteltopf "Bau von Sport-, Spiel- und Freizeitanlagen" haben will. Hinzu kommen immer Kreiszuschüsse von zehn Prozent am jeweiligen Vorhaben. Und die Anlage im Sportzentrum wollte schon einmal in den Genuss dieser Zuschüsse kommen: Bereits im Jahr 2005 hatte die Stadt Wittlich den Platz für den Goldenen Plan angemeldet: Damals sollte es noch eine Hartplatzsanierung sein. Das hat damals nicht geklappt. Das Projekt Hartplatzsanierung wurde damals mit 71 400 Euro kalkuliert. Die jetzt priorisierte Kunstrasenvariante soll 408 587 Euro kosten. Doch wie kann es das Projekt schaffen, ausgewählt zu werden?Zunächst gibt es "Konkurrenz". Nicht nur die Stadt Wittlich, alle Verbandsgemeinden im Kreis und die Einheitsgemeinde Morbach erstellen ihre eigene Prioritätenliste. Die sammelt die Kreisverwaltung, und dann berät der Sportstättenbeirat unter Vorsitz der Landrätin über die Wünsche. Das Gremium soll bei der Erstellung der Prioritätenliste gutachtlich mitwirken und zur Planung, Notwendigkeit und Dringlichkeit der einzelnen Projekte Stellung nehmen.Aus der langen Liste wird eine kürzere

Das heißt, aus der langen Liste wird eine neue, kürzere, die dann dem Jugendhilfeausschuss und anschließend dem Kreisausschuss zum Beschluss empfohlen wird. Vom Kreisausschuss geht dann die aus der Vielzahl der Projekte entstandene neue Prioritätenliste (im Jahr 2006 waren es drei) ans Land.Kriterien können neben der Dringlichkeit auch der regionale Proporz sein, also dass quasi das Kreisgebiet möglichst in Gänze bedacht wird. Die Höhe des aus Mainz verteilten Fördergeldes variiert im durchschnittlichen Mittel und ist mit insgesamt 200 000 Euro zu rechnen. Damit kann also etwa eine große Maßnahme gefördert werden, wie in diesem Fall der Kunstrasenplatz, wozu der Landeszuschuss 163 435 Euro betragen würde. Meldet man beispielsweise drei "kleinere" Projekte an, ist wahrscheinlich, dass Verschiedenes mit den Landesmitteln gefördert werden kann. Die Variante Hartplatz am Sportzentrum war im Jahr 2006 auf Platz vier der abschließenden Liste gelandet, der Fördertopf reichte damals jedoch nicht für die Realisierung. Die Kreisverwaltung wird in der Regel vom Land im Sommer über tatsächliche jährliche Fördervolumen aus Goldenem Plan informiert. Und welche Maßnahmen wurden aus dem Bereich der Stadt Wittlich aus Goldenem Plan seit 2003 gefördert? Dazu informiert Alfons Kuhnen, Pressesprecher der Kreisverwaltung: " Es waren 2003 die Tennis-Umkleidegebäude Wittlich mit Kosten von 96 000 Euro, 2005 der Reit- und Fahrverein Wittlich mit Kosten von 150 000 Euro und zuletzt im Jahr 2006 der Schachclub Wittlich für die Hasenmühle mit Kosten von 72 000 Euro."Dass es bis zum Bau eines Kunstrasenplatzes im Sportzentrum Wittlich noch ein weiter Weg ist, wissen auch Franko Zwang und Gerd Heiseler vom Verwaltungsrat SV Wittlich 1912. Sie sehen es als "ersten großen Erfolg, dass man Stadtrat der Stadt Wittlich überzeugen konnte, auf eine Sanierung des alten Hartplatzes zu verzichten", und geben nicht auf. Sie teilen mit: "Hier wird in nächster Zeit ein Gespräch mit unserer Landrätin Beate Läsch-Weber stattfinden."

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