Immer eine Prozession wert

Seit 1988 kümmern sich Rudolf Schmalzbauer und Bernd Schleich um die Belange der Fallerkapelle am Südwestrand der Stadt Wittlich. Das 1718 errichtete Gebäude ist von vielen Punkten aus der Stadt heraus zu erkennen. Noch schöner ist der Blick von der Kapelle auf die Stadt.

 Die Fallerkapelle erstrahlt im schönsten Glanz, dank Rudolf Schmalzbauer und fleißigen Helfern. TV-Foto: Erich Gerten

Die Fallerkapelle erstrahlt im schönsten Glanz, dank Rudolf Schmalzbauer und fleißigen Helfern. TV-Foto: Erich Gerten

Wittlich. Rudolf Schmalzbauer kommt ins Schwärmen, wenn er von der Fallerkapelle spricht. Der 72-jährige wohnt gleich um die Ecke "unterm Gänsberg" und hat nur wenige Schritte zum Wittlicher Kleinod. Er ist mit der Kapelle seit seiner Kindheit verbunden. "Ich habe früher im Fallerweg gewohnt, als Kinder haben wir rund um die Kapelle gespielt. Das Gelände war unsere zweite Heimat. Von daher hat mir die Kapelle immer am Herzen gelegen." "Hier wurden schon Hochzeiten und Taufen durchgeführt", berichtet er. Gelegentlich finden Gottesdienste statt. "Die Fallerkapelle bietet ein besonderes Ambiente auch für Prozessionen." Die Karfreitags-Prozession führt alljährlich den Fallerberg hoch und lockt viele Menschen an. Die Prozession führt allerdings nicht entlang der Kreuzwegstationen, die allesamt am kurzen Aufstieg zur Kapelle errichtet wurden. Die Menschen werden bewusst erst durch den Innenraum der 1718 errichteten Kapelle geleitet. Danach geht es zu den sieben Doppelkreuzwegstationen, die in einer leicht geschwungenen Kette zur Kapelle führen. Dann können die Besucher auch die herrliche Aussicht auf die Stadt Wittlich genießen. Die Außenanlagen sind von Rudolf Schmalzbauer und fleißigen Händen wie Bernd Schleich und Klaus Spang in den vergangenen zwei Jahrzehnten nach und nach komplett umgestaltet worden. Mehrere Wittlicher Baufirmen haben das benötigte teilweise schwere Arbeitsgerät kostenlos bereitgestellt. "Dann haben wir Felsen abgetragen, Wege gedrückt, Gestrüpp entfernt", berichtet der pensionierte Elek-triker Schmalzbauer. Die Außenanlagen wurden 2003 fertig gestellt. Die Pflege der Anlagen betreiben Rudolf Schmalzbauer, Klaus Spang sowie die in der Nähe wohnenden Bernd Schleich und Heribert Geiter mit viel Liebe und mit genauso viel zeitlichem Aufwand. Nach Bedarf wird Gras gemäht, meist alle 14 Tage, und Hecken geschnitten. Oft arbeiten die Männer vier Stunden täglich rund um die Kapelle. Für die Sauberkeit im Inneren und für Blumenschmuck sorgt Margret Schmalzbauer. Sie reinigt den fast zwölf Meter langen und knapp sechs Meter breiten geputzten Bruchsteinbau mit dreiseitigem Chorabschluss, Sandsteinaltar sowie 60 Sitzgelegenheiten. Über dem Altar hängt ein großes Kreuz, angeblich das älteste in Wittlich überhaupt. Die große Marienfigur stammt aus dem Pfarrhaus von St. Markus. Die 16 Kerzenhalter sind in der Zeit um 1946 von Wilhelm Schrot geschmiedet worden.Um Vandalismus vorzubeugen, bleibt die Kapelle außerhalb von Gottesdiensten verschlossen. Interessenten für Besichtigungen können sich jedoch mit Rudolf Schmalzbauer in Verbindung setzen, Telefon: 06571/93575.

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