Immer wenn es heiß wird …

Hetzerath · Die Gemeinde Hetzerath wird die Lüftungsanlage ihres Bürgerhauses für rund 20 000 Euro mit einer Kühleinheit nachrüsten. Das hat der Gemeinderat entschieden. Immer wieder hatten sich im Sommer Anwohner über Lärm beschwert, weil Gäste bei Feiern im Bürgerhaus angesichts hoher Temperaturen im Saal die Türen zur Veranstaltungshalle öffneten.

Hetzerath. Die Hochzeitssaison beginnt im Mai - auch in Hetzerath. "Wir haben dann bis September fast jedes Wochenende eine Hochzeit", sagt Ortsbürgermeister Werner Monzel. Sehr zur Freude der Gemeinde wird das im August 2011 eingeweihte, 2,7 Millionen Euro teure Bürgerhaus nicht nur an den Wochenenden, sondern auch unter der Woche gut angenommen.
An heißen Sommerabenden und -nächten allerdings sorgen die Veranstaltungen zumindest unter den Anwohnern für Verdruss: Dann nämlich wird es laut. Die mit einer großen Glasfront versehenen Veranstaltungshalle mit über 400 Sitzplätzen, heizt sich auf. Eine Klimaanlage gibt es nicht. Die Gäste verlangt es nach Abkühlung, und so reißen sie die Türen nach draußen auf - was laut der Nutzungsordnung verboten ist.
Die Lösung, die Ortschef Monzel in der Sitzung des Hetzerather Gemeinderats am Mittwochabend präsentiert: eine Kühleinheit, mit der die Lüftungsanlage des Bürgerhauses für gut 20 000 Euro nachgerüstet werden und die den Saal um bis zu acht Grad runterkühlen kann. "Man kann geteilter Meinung darüber sein, ob man das braucht", räumt Monzel ein, "ich bin der Meinung, wir sollten das Gerät einbauen zugunsten unserer Nachbarschaft und unserer Nutzer."
Anderer Ansicht ist Angelika Brost (SPD): "Das ist eine ganze Menge Geld", gibt sie zu bedenken. Sie bezweifelt, dass sich die Besucher der Bürgerhalle von ihrem Drang, bei schönem Wetter nach draußen zu gehen, abhalten ließen. Das allerdings, glaubt der Erste Beigeordnete Hans-Peter Stoffels (Freie Bürgerliste), ließe sich über die Nebenkostenabrechnung regeln: "Es muss jedem klar gemacht werden: Wenn die Türen aufgemacht werden, hat man höhere Energiekosten." Zweifel äußert auch Maria Bernard (Freie Bürgerliste): "An wie vielen Tagen und Wochenenden haben wir wirklich so hohe Temperaturen, dass die Anlage gefahren werden muss?"
"Wenn wir das jetzt nicht beschließen, haben wir im Sommer nur noch Palaver", gibt dagegen Ulrich Wolanewitz (CDU) zu bedenken. Sein Appell findet im Rat zumindest teilweise Gehör: Sechs Ratsmitglieder sprechen sich für den Kauf der Kühleinheit aus, zwei - die beiden SPD-Vertreterinnen dagegen. Der überwiegende Teil des Rats dagegen scheint auch nach der Diskussion unentschieden: Acht Ratsmitglieder enthalten sich bei der Abstimmung. Damit ist dennoch eine Entscheidung gefallen: Das Kühlgerät wird gekauft, das Schwitzen im Hetzerather Bürgerhaus soll ein Ende haben. neb

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