Wittlich. Im 5000 Kilometer entfernten Kirgisien ist vieles anders als in Deutschland. Es fängt mit dem Klima an. Dort herrschen sehr viel extremere Temperaturen von minus 20 Grad im Winter und bis zu 45 Grad plus im Sommer. Traditionell leben die Menschen in Kirgisien in Jurten, dass sind Holzgestelle, die mit Filz eingedeckt sind.
70 Besucher waren ins Casino zu dem Vortrag "Ich bin Wittlicherin und komme aus Kirgisien" gekommen. Einige, weil Verwandte dort arbeiten, andere, weil sie Kontakte zu Aussiedlern aus Kirgisien und Kasachstan haben, oder weil sie die Literatur des Schriftstellers Dschingis Aitmatow mögen, der aus Kirgisien stammt.
Peter Schulze, im Vorstand der Casinogesellschaft: "Es sind bei jedem Vortrag verschiedene Leute da, und wir freuen uns, dass wir verschiedene Menschen ansprechen."
Irene Dischke wurde 1974 in Kirgisien geboren und verließ das Land mit ihrer Familie im Alter von 15 Jahren. Sie erzählte von der Natur und der Landschaft, die in dem zentralasiatischen Land von Seen und Gebirgen geprägt ist, von den politischen Verhältnissen, die sehr korrupt sind, und vom Verhältnis der deutschen Aussiedler zu den Kirgisen, das in dem Dorf, in dem Dischke aufgewachsen ist, sehr gut war.
Die Besucher im Casino waren sehr interessiert an dem, was die Rechtsanwältin erzählte, und stellten vor allem zur politischen Situation der Aussiedler in Kirgisien Fragen. Kontakt hat sie noch zu alten Schulfreunden, denen sie über das russische "Wer kennt Wen" im Internet schreibt. Werner Meilen aus Esch: "Mir gefällt hier das Persönliche besonders gut, die Eindrücke von Frau Dischke. Wollte ich nur etwas über das Land erfahren, könnte ich mir auch ein Buch kaufen."
Der nächste Vortrag der Reihe, "Ich bin Wittlicherin und komme aus ..." wird im Herbst die Türkei zum Thema haben. Veranstaltet werden die Vorträge gemeinsam von der Stadtbücherei und der Casinogesellschaft.