"In einem Städtchen zwischen Mosel und Eifel"

Die Casino Gesellschaft Wittlich feierte am vergangenen Sonntag ihr 150-jähriges Bestehen. Vorsitzender Hubert Thönes begrüßte die zahlreich erschienen Gäste und Referenten, von denen interessante Details und Anekdoten zu erfahren waren.

 Das Publikum genoss die Vorträge, in denen interessante Einblicke in die Politik und Zeitgeschichte der vergangenen 150 Jahre geboten wurden. TV-Foto: Martina Klein

Das Publikum genoss die Vorträge, in denen interessante Einblicke in die Politik und Zeitgeschichte der vergangenen 150 Jahre geboten wurden. TV-Foto: Martina Klein

Wittlich. 150 Jahre ist es her. Im September 1858 gründeten 51 Wittlicher Bürger "zum Zwecke der Unterhaltung verbunden mit Lectüre und geselligem Vergnügen" die Casino Gesellschaft Wittlich. Am vergangenen Sonntag begrüßte Vorsitzender Hubert Thönes "zum Zwecke des Jubiläums" die zahlreich erschienen Gäste im voll besetzten Saal des Wittlicher Casinos. "Dass die Gründungsväter so etwas Tolles geschaffen haben, in dem Wir-Gefühl und die Besinnung auf das eigentliche möglich ist", hob Thönes hervor. Wittlichs Bürgermeister Ralf Bußmer schloss sich an: "Unser Wittlicher Casino ist aus dem gesellschaftlichen Leben nicht mehr wegzudenken. Es hat Stürme der Zeit überstanden, Taler und Goldmark."

Heimatforscher Dr. Klaus Petry beeindruckte in seinem Vortrag "In einem Städtchen zwischen Mosel und Eifel" außer mit zahlreichen Informationen auch mit interessanten Rechenbeispielen aus der Zeit, als 30 Silbergroschen noch einen Taler ausmachten. Ein Beispiel zum Bürgermeistergehalt aus damaliger Zeit: Das betrug 670 Taler, mehr als zwei Prozent der Gesamtausgaben von 30 000 Talern. "Wenn das heute noch so wäre, könnte man sich vor Bewerbern sicher nicht retten", kommentierte Petry.

In seiner Ansprache nahm Dr. Friderichs die Gäste mit auf eine politische Zeitreise: "Vom Nationalstaat zum Europa der Nationen". Er gewährte interessante Einblicke in die Politik und erinnerte an den Wittlicher Politiker und Bürgermeister Matthias Joseph Mehs, der im gleichnamigen Gasthaus einen Anruf vom damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer bekam. "So ging man damals miteinander um, im Gegensatz zu heute", bemerkte Friderichs, der in Wittlich aufgewachsen ist. Hubert Thönes: "Es war sein Herz, das er immer für seine Heimatstadt schlagen ließ."

Ein Hörgenuss war die musikalische Begleitung der Veranstaltung. Die "Iris Oettinger Combo" mit Saxofon, Klavier und Schlagzeug begeisterte mit einem vielfältigen Repertoire an Jazz und Swing.

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