Keine Infrastruktur für Turniere

Die Mitglieder des Wittlicher Boule-Clubs "Saubrenner" spielen ganz oben mit auf Landesebene und sogar bei den deutschen Meisterschaften. Die Rahmenbedingungen, die sie bei ihrer derzeitigen Sportstätte im Stadtpark vorfinden, sind allerdings weniger meisterlich und entbehren jeglicher Infrastruktur. Deshalb soll, so ist es auf jeden Fall geplant, beim Sportzentrum ein neuer Bouleplatz mit kleinem Vereinshäuschen entstehen.

 Noch rollen die Kugeln im Stadtpark: Nach den Vorstellungen des Bouleclubs soll im Sportzentrum ein neuer Platz mit kleinem Vereinshäuschen entstehen. Im Bild Malik Faas, Wolf-Rüdiger Marx, Alfred Clüsserath, Bettina Marx und Rainer Krings. TV-Foto: Nora John

Noch rollen die Kugeln im Stadtpark: Nach den Vorstellungen des Bouleclubs soll im Sportzentrum ein neuer Platz mit kleinem Vereinshäuschen entstehen. Im Bild Malik Faas, Wolf-Rüdiger Marx, Alfred Clüsserath, Bettina Marx und Rainer Krings. TV-Foto: Nora John

Wittlich. Am kommenden Wochenende richtet der Wittlicher Bouleclub zum neunten Mal sein "Saubrenner"-Turnier aus. "Saubrenner" ist auch in Wittlich nicht zu verwechseln mit "Säubrenner", denn es geht beim Boule nicht um Schweine am Spieß, sondern um die "Sau", die kleine Kugel, die bei dem Spiel nach Möglichkeit touchiert, beziehungsweise "gebrannt" werden soll.

Etwa 40 "Doublette"-Teams, also 80 Spieler, auch aus dem Ausland, werden zu diesem Wettkampf erwartet. Und mit diesem Turnier wird einmal mehr das Dilemma, in dem sich der Wittlicher Verein befindet, deutlich. "Wir haben keinen turniertauglichen Platz", erklärt der Vereinsvorsitzende Rainer Krings.

"Toiletten-Shuttle" für die Damen



Es fehle an Infrastruktur. Vor allem die fehlenden Toiletten seien ein Problem. Um sich zu behelfen, stehe bei Turnieren auch ein Fahrrad für die Damen bereit, mit dem sie zum 300 Meter entfernten Café radeln können, um dort die Örtlichkeiten zu nutzen. "Toiletten-Shuttle" wird diese Einrichtung von den Vereinsmitgliedern scherzhaft genannt. Aber auch Wasserversorgung, Unterstellmöglichkeiten und Ähnliches fehlen und müssen für ein Turnier mühsam organisiert und herangeschafft werden. "Es wird kaum ein Spieltag nach Wittlich vergeben", bedauert der Liga-Beauftragte des Vereins, Alfred Clüsserath. Die Wettkampf-Spieler aus Wittlich müssten somit immer lange Wege auf sich nehmen. "Andere Vereine sind uns da um Längen voraus."

Um dies zu ändern, möchte der Verein eine Fläche neben dem Minigolfplatz am Sportzentrum pachten, um dort einen Bouleplatz zu bauen. Damit könne man auch die dort bereits vorhandene Infrastruktur nutzen, so Krings. Außerdem hoffen die Mitglieder des Clubs, dass sie damit ihre Sportart bekannter machen können. "Dort gibt es mehr sportinteressiertes Publikum", so ihre Erfahrung. Auch wenn Boule zurzeit noch eine Randsportart sei, so entstünden doch überall mittlerweile neue Clubs. "Boule ist eine Sportart, die für jeden geeignet ist", sagt Clüsserath.

Erst Bauantrag, dann Förderzusagen



Bevor die Clubmitglieder für den neuen Bouleplatz allerdings den Bauantrag stellen, wollen sie Förderzusagen von der Stadt abwarten, damit die Finanzierung auch gesichert ist. Dies war auch Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Soziales, Jugend, Sport und Ordnungsanlegenheiten. Dabei wurde allerdings von Bürgermeister Ralf Bußmer argumentiert, dass vor den Förderzusagen erst der Bauantrag gestellt werden müsse.

Dass eine Unterstützung der Stadt wichtig ist, davon sind die Vereinsmitglieder überzeugt. "Wir haben uns das verdient", sagt Bettina Marx, die selbst schon sehr erfolgreich bei Turnieren mitgespielt hat. Die Vereinsmitglieder zeigten ständig Leistung.

So waren am Wochenende zwei Spieler des Vereins bei den Deutschen Meisterschaften im "Tête à Tête" dabei: Sie kamen unter die ersten Zehn.

Saubrenner-Turnier: Sonntag, 31. August, ab 10 Uhr; Meldeschluss um 10 Uhr. Gespielt werden fünf Runden plus Finale.

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