Konzerte mit klarem Konzept

Fünf Vereine und Institutionen bieten vom 14. bis 24. Mai an drei Orten im Herzen von Wittlich sieben bemerkenswerte musikalische Veranstaltungen: In dieser gestrafften Form sollen die Wittlicher Kulturtage, die der Trierische Volksfreund präsentiert, an Profil und Publikum gewinnen.

 Ein außergewöhnliches Augenmerk auf die spannende Bandbreite der Musik richten die Kulturtage. TV-Foto: Sonja Sünnen

Ein außergewöhnliches Augenmerk auf die spannende Bandbreite der Musik richten die Kulturtage. TV-Foto: Sonja Sünnen

Wittlich. Einst war es ein enthusiastisches Dutzend, nun ist es eine zupackende kleine Truppe: Die Kooperationsgemeinschaft für die Wittlicher Kulturtage blickt in abgespeckter Form ins neue Jahr, hat das Programm auf Linie gebracht und will auch überregional von sich hören lassen. "Klänge" ist nun der bündelnde Oberbegriff, der eine Abkehr vom "Queerbeet alias Cross-over der Künste" ist.

Aufs Tablett heben, was man leistet



Von den Mitveranstaltern der ersten Stunde im Jahr 2004 engagieren sich für das Programm weiterhin als Projektgruppe: Wittlicher Konzerte-Musikkreis Stadt Wittlich, Jazzclub Wittlich, Orgelfreunde St. Markus, Stadtbücherei und Stadtmarketing Wittlich.

Eigene Wege gehen wieder: Volkshochschule Wittlich Stadt und Land, Kulturamt, Georg-Meistermann-Museum, Georg-Meistermann-Förderkreis, Galerie Bose, Emil-Frank-Institut und Kintim-Kino.

Und geblieben ist die Ursprungsidee als gemeinsame Aktion der in Wittlich kulturell Aktiven zu zeigen: Wir sind da! Oder wie Ulrich Jaekel 2004 sagte: "Durch unsere Zusammenarbeit wird praktisch aufs Tablett gehoben, was schon da ist. Wir wollen, dass die Bürger das wahrnehmen."

Wahrnehmbar fürs Auge und den Terminkalender ist bereits das Programm, zu dem ein kompaktes, übersichtlich gegliedertes Heft bereits gedruckt ist, das neugierig macht auf:

Anne Kaftan, Reinhold Schneck, Dietmar Heidweiler, die mit einer "tönenden Performance" in der Synagoge am 14. Mai die Kulturtage eröffnen.

Olaf Tzschoppe (Schlagzeug), Stefan Hussong (Akkordeon), Steve Argüelles (Schlagzeug, Elektronik), Benoit Delbecq (Klavier, Sampler), Christophe "Disco" Minck (Bass, Gitarre, Mundharmonika) die im Doppelkonzert "Klassik und Jazz" (15., 17. Mai) und als Musikwerkstatt "Work in Progress" (16. Mai) in der Synagoge für einmalige akustische Überraschungen sorgen.

Salome Kammer (Stimmkunst) und Rudi Spring (Klavier), die als Duo am 19. Mai in der Synagoge unter anderem Kurt Schwitters und Hugo Ball Gehör verschaffen.

L'Orchestre Europa, das als Weltmusik-Gruppe am 23. Mai im Kolpinghaus alte europäische Musik spannend arrangiert.

Olaf Tzschoppe (Schlagzeug) und Zsigmond Szasathmary (Organist) gestalten das Schlusskonzert "Bilder einer Ausstellung" am 24. Mai in der Pfarrkirche St. Markus.

Wer interessiert ist, kann sich vormerken: Informationen gibt es demnächst unter www.wittlicher-kulturtage.de.

Meinung

Weniger ist tatsächlich mehr

Was sind die Wittlicher Kulturtage? Bislang jedenfalls keine "Marke" wie das Eifel-Literaturfestival, die Mosel-Festwochen oder auch das einmalige Konstantinjahr. In Wittlich fehlten Qualitäten einer Marke: Die gut klingende Ursprungsidee, "Cross-over der Künste", wurde umgesetzt als Kuddelmuddel: Alles Mögliche wurde ins Programm gepackt, so dass herausragende Angebote im letztlich profillosen Sammelsurium versackten, das jeden und niemanden ansprach. Der Neustart "Klänge" besinnt sich auf die konzentrierte Bündelung der Kräfte. Und genau diese Auswahl, die es eben nicht jedem Recht machen will, ist ein Fortschritt in Richtung "Marke" und damit in Richtung Zukunft. Den engagierten Beteiligten ist zu wünschen, dass das neue Konzept viele Freunde findet. s.suennen@volksfreund.de

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