Die Idee fiel auf fruchtbaren Boden und zog viele Besucher nach St. Paul. Schätzungen sprechen von mehr als 2000. Die Initiatoren von der Raiffeisenbank Bernkastel-Wittlich haben offenbar den richtigen Blick für das, was Menschen wollen: qualitativ hochwertige Kunst genießen statt nur fachliche Aspekte zu betrachten. Einfach war es nicht, aus den 50 Bewerbungen zum ersten Wittlicher Kunstforum die 19 auszuwählen, die einen Querschnitt durch das künstlerische Schaffen des Landkreises bieten. Vertreten waren professionelle Künstler ebenso wie Freizeitbildner. Kompliment vieler Besucher: "Die Auswahl ist gelungen, die Atmosphäre ebenso." Einfach wunderschöne Aquarelle, einzigartig und voller Licht - so ein Eintrag im Gästebuch von Martina Gregory-Gräfe (Wittlich). "Konkurrenten" in Acryl von Helmut Eichhorn (Wittlich) haben eine natürliche Ausstrahlung in warmen Farbtönen. Schieferschmuck von überraschend edler Gestaltung bot Christine Müller (Osann-Monzel). Ebenso überraschten die Einblicke bei Franz Bermes, Lehrer aus Minderlittgen, mit filigranen Drechselarbeiten. "Das ist Handwerk, da kann man kreativ sein." Siebdrucke, Bildhauerei und Aquarelle

"Eifel Landscape" mit ungewohnten, aber ansprechenden Perspektiven sind von Marcus Hoffmann (Bergweiler) fotografisch aufgearbeitet worden. Siebdrucke mit Geschichten aus Wittlich kamen von Anja Streese. Daniel Alt und Matthias Kronenberg (Salmtal) zeigten Einblicke in ihre Möbelmanufaktur. Barbara Baumann (Plein) war mit Bildhauerei und Skulpturen vertreten ebenso wie Sebastian Langner (Wittlich). Aquarellmalerei boten Heidi Bogner (Traben-Trarbach) und Hans-Dieter Jung (Bergweiler), Acryl kam von Edith Hill (Altrich) und Ellen Just-Coenen (Altrich), Malerei und Grafik von Markus Guthörl (Bengel), Dorothea Klützke (Winkel) und Rodina Natalia (Wittlich). Markus Schrot zeigte Buntglasarbeiten, Hildegard Schemehl (Altrich) keramische Objekte. Das Missionshaus St. Paul stellte gerne seine Räume zur Verfügung. "Wir fühlen uns mit den Künstlern gerade an Ostern verbunden, da auch sie eine Sendung haben. Künstler führen zu neuen Sehweisen", so Rektor P. Franz-Josef Janicki. Vorstandssprecher Manfred Günter von der Raiffeisenbank hat das Osterfest als Tage des ersten Kunstforums ebenfalls bewusst gewählt. Bei den Patres in St. Paul fand er offene Ohren und die gewünschten räumlichen Möglichkeiten. Es entstand eine lockere und lebendige Atmosphäre, kombiniert mit fachlichen Aspekten und so ganz nebenbei die Einladung zur Tasse Kaffee. Den Besuchern gefiel das Ambiente und gefiel die Auswahl der Werke. Die Qualität schien sowohl aus kunsthistorischer Sicht als auch aus der Betrachtungsweise des Besuchers, der Kunst einfach nur genießen will, zu stimmen. Auch deshalb steht für Manfred Günter fest: "Wir gehen davon aus, dass die Nummer zwei des Wittlicher Kunstforums folgen wird."