Wittlich. (sos) Das PWG hatte schon vor der Schließung des Nebengebäudes mit 22 Unterrichtsräumen Platzprobleme.

Als Lösungskonzepte hatte der Kreis Folgendes ermittelt: 7,45 Millionen Euro, um auf dem Gelände in der Koblenzer Straße bis 2014 genug Platz für das Gymnasium zu schaffen (2,82 Millionen davon waren für Neubauten).

Die Alternativrechnung lautete: 6,5 Millionen Euro, wenn am PWG-Standort umgebaut worden wäre und ein Unterstufenzentrum in der ehemaligen Dualen Oberschule (Dos) in Wengerohr umgesetzt worden wäre. In diesem Betrag enthalten sind 460 000 Euro, die theoretisch angesetzt waren, um die Dos dafür herzurichten.

Die Zahlen sind Schnee von gestern, die bisherigen Planungen überholt.

Denn mitgerechnet wurden Sanierung, und Umbau des jetzt wegen mangelnder Tragkraft der Decken geschlossene Nebengebäudes (der TV berichtete mehrfach).

Ungeklärt ist zum Beispiel:

Ist ein Nebengebäude-Umbau noch wirtschaftlich?

Kann es in Erweiterungspläne eingebunden bleiben?

Muss es abgerissen werden?

Gibt es eine Alternativnutzung für das Gebäude?

Wenn es stehen bleibt, aber nicht für die Schule nutzbar sein wird, wo ist überhaupt noch Platz für An-/Neubauten?

Wie geht man mit der Schwierigkeit der Lage am Hang um?

Gibt es Platz für eine Containerlösung? Kann man auf diese Weise überhaupt 540 Schüler unterbringen?

Wann könnte eine Neuplanung angesichts der Entscheidungsprozesse im Kreis überhaupt vorliegen?

Wann könnte ein Antrag ans Land zwecks Zuschuss rausgehen und bewilligt werden?

Was würde das alles kosten?

Bekommt der verschuldete Kreis einen Kredit genehmigt?

Auf all diese Fragen gibt es bislang keine Antwort.

Die Kreisverwaltung will "zeitnah" diese Fragen klären. Als Erstes soll berechnet werden, ob der Umbau des Nebengebäudes jetzt noch wirtschaftlich ist.

Und, so der Pressesprecher der Kreisverwaltung, Alfons Kuhnen: "Darauf aufbauend werden Kostenberechnungen erstellt für notwendige Erweiterungsmaßnahmen am Standort des PWG in Wittlich für ein vierzügiges Gymnasium sowie eine vergleichende Kostenberechnung für die Verlagerung des PWG an den Standort Wengerohr, die Liesertalschule in das Hauptgebäude des Peter-Wust-Gymnasiums."

Vorrang hat aktuell, den laufenden Schulbetrieb nach dem Teilumzug zu organisieren.

Auch sind noch einige Formalitäten zu regeln, wie der Mietvertrag mit dem Schulzweckverband Dos. Auch muss die Dos hergerichtet werden für die unerwartete Belegung.

Vermutlich ist mit der neuen Situation vorerst auch das Unterstufenzentrum vom Tisch: Ein Umzug der Gymnasiasten zurück in neue Räume nach Wittlich ist zum Schuljahr 2010/2011 höchst unwahrscheinlich.