Ortschefs wehren sich gegen Schließung der Sparkassenfilialen

Bernkastel-Kues · 16 Ortsbürgermeister aus der VG Bernkastel-Kues fordern den Vorsitzenden des Verwaltungsrates der Sparkasse Mittelmosel - Mosel Eifel Hunsrück, Landrat Gregor Eibes, in einer Resolution auf, die Schließung von 13 Geschäftsstellen und die Aufgabe von 15 Standorten für Selbstbedienungsterminals auszusetzen. Die Bank müsse ein neues Konzept vorlegen.

Bernkastel-Kues. Die Ortschefs der 16 Gemeinden haben in einer gemeinsamen Resolution scharfe Kritik an der Sparkasse Mittelmosel -Eifel Mosel Hunsrück geübt. Wie berichtet, wird die Sparkasse zum 1. Februar 13 Geschäftsstellen schließen und 15 Standorte mit Selbstbedienungsterminals aufgeben. Durch diese Entscheidung werde dem ländlichen Raum an der Mittelmosel, in Eifel und Hunsrück ein erheblicher Schaden zugefügt, heißt es in der Resolution.
Das Netz an Zweigstellen in der
Verbandsgemeinde werde bis auf eine einzige in Neumagen-Dhron und zwei SB-Stellen in der Stadt Bernkastel-Kues vollständig aufgegeben. Betroffen seien die Menschen, die vielen Gäste, die landwirtschaftlichen und gewerblichen Unternehmen. Alle Maßnahmen zur Förderung von Lebensqualität, Liebenswürdigkeit und Wirtschaftskraft in den Dörfern würden damit untergraben. Die Ortsbürgermeister zeigen sich enttäuscht von den Vertretern der Kreistage im Verwaltungsrat der Sparkasse einschließlich des Vorsitzenden Landrat Gregor Eibes und seines Stellvertreters, Manfred Schnur, Landrat des Kreises Cochem-Zell. Es müsse eigentlich deren Aufgabe sein, die wirtschaftliche Entwicklung des ländlichen Raumes zu fördern, der Landflucht zu begegnen und positive Entwicklungen anzustoßen.
Die Mitglieder des Verwaltungsrates der Sparkasse hätten diese Sichtweise bei ihrem Beschluss offenbar nicht ausreichend gewürdigt.
Die unterzeichnenden Ortsbürgermeister aus Burgen, Brauneberg, Gornhausen, Graach, Kesten, Kommen, Lieser, Longkamp, Maring-Noviand, Minheim, Monzelfeld, Mülheim, Piesport, Veldenz, Wintrich und Zeltingen-Rachtig bedauern, dass aufgrund der gesetzten Fristen eine Beteiligung der demokratisch legitimierten Gremien vor Ort nicht erwünscht und offensichtlich nicht vorgesehen sei. Die Ortsbürgermeister erinnern an den Auftrag zur Förderung des Gemeinwohls nach dem Sparkassengesetz und an die gute alte Tradition, dass die Daseinsvorsorge vor Gewinnmaximierung stehe und dass neue Technik und moderne Angebote den Menschen nicht ersetzen könnten. Zitat: "Wieder einmal sind die Schwächsten am stärksten betroffen. Diese Entscheidung ist gesellschaftlich wie politisch dazu geeignet, die Angst um den Erhalt unserer Dörfer weiter zu vergrößern."
Die Ortsbürgermeister fordern Landrat Gregor Eibes als Vorsitzenden des Verwaltungsrates auf, die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen auszusetzen. Sie erwarten, dass ein Konzept vorgestellt wird, welches der wirtschaftlichen Situation der Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück Rechnung trägt und gleichzeitig eine ausreichende und von der Mehrheit der Bevölkerung akzeptierten Versorgung mit Finanzdienstleistungen der Sparkasse sichert.
Auch der Kreisverband Bernkastel-Wittlich der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) setzt sich mit einer Resolution gegen die Schließung von Geschäftsstellen und SB-Automaten der Sparkasse Mittelmosel ein. Die Sparkassen hätten einen öffentlichen Auftrag und müssten das Gemeinwohl beachten. In der Resolution heißt es: "Mit der Schließung von Geschäftsstellen wird die Sparkasse nicht nur Kunden verlieren, sondern sich auch nicht mehr von den Direktbanken abheben. Die Sparkasse sägt mit der Schließung der Zweigstellen am eigenen Ast." sim

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