Schießstand Landscheid: Entscheidung kann im Sommer fallen

Landscheid · Ein Votum zur geplanten Schießanlage Landscheid steht in den politischen Gremien Ende August/Anfang September auf der Tagesordnung. Bis dahin wartet noch viel Arbeit auf die Ortsbeiräte sowie Orts- und Verbandsgemeinderat.



Die geplante Schießanlage in Landscheid beschäftigt seit mehreren Jahren die Gemüter. Die Ortsbeiräte und der Gemeinderat der Mehrortgemeinde Landscheid und der Verbandsgemeinderat Wittlich-Land haben bereits mehrfach über die geplante Ansiedlung einer Erlebniswelt für Sportschützen diskutiert, die ein Investor unter dem Namen Target World in Landscheid plant.

In der Sitzung des Verbandsgemeinderats Wittlich-Land stand das Thema am Donnerstagabend erneut auf der Tagesordnung, Bürgermeister Dennis Junk informierte über den aktuellen Stand der Planungen. Und es kommt Bewegung in die Sache: Bis Anfang Juli sollen die Unterlagen mit den bisherigen Stellungnahmen für die Ratsmitglieder fertig gestellt werden. "Wir haben sehr viel Zeit dafür gebraucht, eine Vorgehensweise zu finden, wie wir das Ganze zusammenfassen können”, erklärte Junk in der Sitzung. Die Verwaltung habe in keinster Weise Dinge verzögern oder liegen lassen wollen. Die Räte sollen nach dem Empfang der Dokumente genügend Zeit bekommen, um diese Unterlagen zu sichten, ehe das Vorhaben erneut in den Gremien diskutiert wird. "Wir haben immer gesagt, dass dieser Zeitraum mindestens vier Wochen sein soll”, sagte Junk.

Und es sind sogar mehr: Der Bürgermeister gab bekannt, dass am 23. August eine gemeinsame Sitzung der Ortsbeiräte Burg, Niederkail und Landscheid zu diesem Thema geplant ist und einen Tag später der Landscheider Gemeinderat über die Schießanlage entscheiden soll. Am 31. August soll die Target World Thema dann in einer gemeinsamen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses und des Bauausschusses der Verbandsgemeinde sein, und am Montag, 4. September, entscheidet voraussichtlich der Verbandsgemeinderat über die Anlage.

Die Verbandsgemeinderatsmitglieder sahen es mehrheitlich positiv, dass es nun zu einer zeitnahen Entscheidung über das weitere Vorgehen bezüglich der Schießanlage kommt. Von den zahlreichen Zuhörern der Sitzung in Bettenfeld wurde bereits in der Einwohnerfragestunde zu Beginn der Sitzung heftige Kritik an dem Projekt laut. So sprach sich unter anderem Michael Comes, Ortsvorsteher von Landscheid-Burg, gegen den Ausbau der Anlage aus.

Ausgangspunkt der Planungen zur Target World war, dass die mehr als 40 Jahre alte Anlage des Wurftaubenclubs saniert werden muss. Aus dieser Anlage könnte die hochmoderne Großanlage mit überregionalem Charakter entstehen (der TV berichtete mehrfach). Investor ist der nordrhein-westfälische Industrielle Michael Ostendorf, der für das Projekt die Target World Landscheid GmbH (TWL) gegründet hat. Auf rund 150 000 Quadratmetern Fläche am Landscheider Ortsrand soll eine Schießanlage mit Freizeit-Infrastruktur entstehen. Geplant sind Stände für alle Schießsportarten, dazu Outdor-Shop, Hotel und anspruchsvolle Gastronomie.
Bei den Bürgern regte sich heftiger Widerstand. Mehr als 400 Einwände und Stellungnahmen gingen bei der VG ein, zahlreiche Unterschriften wurden gesammelt, die gegen den Neubau sprachen. Auch Naturschutzverbände wie BUND und Nabu sind gegen das Projekt.

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