Schimmel in der Schul-Stube

Besorgte Eltern haben am Freitag den TV informiert, es gebe Pilzbefall in der Regionalen Schule Salmtal. Fakt ist: Wasserschäden durch undichte Regenfallrohre im Inneren einiger Räume der 1977 errichteten Schule haben tatsächlich zu Belastungen mit Pilzsporen geführt.

Salmtal. Das Gebäude sei geschlossen, die Kinder seien kurzfristig zu einem Wandertag geschickt worden, sagen die Eltern. Der TV hat sich vor Ort ein Bild gemacht. Schulleiter Matthias Richter und Konrektorin Heike Hoffmann sind sichtlich um offene Kommunikation bemüht. Ein Versteckspiel soll es nicht geben, sagt der Schulleiter. "Wo sich Wasser sammelt, kann Schimmel entstehen"

In einem Klassenraum war ein größerer Wasserschaden festgestellt worden. Daher wurden bereits Anfang Oktober die Eltern in einem Brief informiert, dass es in der Regionalen Schule Salmtal Sanierungsarbeiten zur Entfernung der Wasserschäden und damit verbundener Pilzsporen gebe: "Die Schulträger und das Gesundheitsamt wurden umfassend informiert. Der Estrichboden wurde am 27. September entfernt. Am folgenden Tag wurden nach einer Sichtung und Kontrollbohrungen Wasserschäden in anderen Räumen des Traktes vermutet. (...) Wo sich Wasser sammelt, kann Schimmel entstehen." Aus diesem Grund wurde das Gesundheitsamt am 28. September aufgefordert, eine Luftkeimmessung durchzuführen. Diese Messung ist am 2. Oktober erfolgt, allerdings nicht auf Veranlassung des Gesundheitsamtes, sondern auf Drängen der Verbandsgemeinde Wittlich-Land als Schulträger. Und tatsächlich wurde festgestellt, dass durch die Entfernung des Estrichbodens Schimmelpilzsporen freigesetzt worden sind. "Die Art der gemessenen und erfassten Pilzbelastung ist für gesunde Menschen nicht gefährlich, wohl aber für Allergiker und Asthmatiker", schreibt die Schulleitung im Elternbrief. Es erfolgten weitere Reinigungsarbeiten, die aber nicht zum gewünschten Erfolg führten. Auch darüber und über weitere Wasserschäden in anderen Räumen sind die Eltern am vergangenen Mittwoch informiert worden: "Am Freitag, 26. Oktober wurde uns mitgeteilt, dass die in der Kontrollmessung (Raumluftmessung) trotz der zuvor stattgefundenen intensiven Grundreinigung eine Keimzahl an Schimmelpilzsporen festgestellt wurde, die deutlich über den Werten der Referenzprobe Außenluft liegt." Die Herkunft der Wasserschäden ist eindeutig: Vor 30 Jahren wurden die Regenwasserrohre des Flachdaches nicht außen am Gebäude, sondern im Inneren der Schule in den Wänden versteckt heruntergeführt und am Fundament umgeleitet in Richtung Regenwasserkanal. Genau an diesem Knick seien die Fallrohre wohl wegen Materialermüdung undicht geworden, erläutern Richter und Hoffmann. Das Wasser laufe in den Estrich hinein. Das heißt: Die 1977 verlegten Regenfallrohre haben letztlich den Pilzbefall im älteren Teil der Schule verursacht, nicht wie von Eltern vermutet, weil die Schule eventuell auf einem Sumpfgebiet stehe. Als Gegenmaßnahme empfahl das Gesundheitsamt eine Spezialreinigung. Diese wurde am Freitag, 2. November, sowie am Wochenende durchgeführt. Daher hatte sich die Schulleitung entschlossen, am Tag der Reinigungsarbeiten mit allen Klassen einen Wandertag durchzuführen.Das Ergebnis wird demnächst durch erneute Luftmessungen überprüft. Eine weitere Sanierung im Erdgeschoss mit dem Werk- und Zeichenraum ist derzeit im Gange. Der betroffene Gebäudetrakt ist abgeriegelt. Die Arbeiter kommen nur über eine Schleuse hinein, Schüler überhaupt nicht.

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