Schmiede und Akkordeon

WITTLICH-DORF. Entspannende Gemütlichkeit, heimelige Ecken und wohltuende Abwechslung vom Alltagsstress: Trotz gelegentlichen Regens herrschte eine fröhliche Atmosphäre beim zweiten Dorfer Fest vor.

Dorfer Gemütlichkeit - die Werbung für das zweite Dorfer Dorffest hat nicht zuviel versprochen. Der 550 Einwohner zählende Wittlicher Stadtteil versteht es, wohltuende dörfliche Atmosphäre zu verbreiten. So jedenfalls das Resümee vieler Besucher beim gelungenen Dorffest. Schon vor vier Jahren haben die Dorfer ihr Ortsjubiläum zum 1050-jährigen Bestehen gebührend gefeiert. Und weil das so gut angenommen wurde, berichtet Gerhard Schiffels von der "Dorfgemeinschaft" - immerhin waren damals 15 000 Besucher im Ort -, haben sich die Dorfer eine Neuauflage im kleineren Rahmen gewünscht. Imker und Holzrücker

Den Besucher wird beim zweiten historischen Fest etliches geboten: Beispielsweise macht Edgar Lehnen Kutschfahrten durch den Ort, während Franz Klein aus Neuerburg mit Akkordeonklängen bereits von weitem die Besucher auf das Fest einstimmt. Die Gäste schlendern von Stand zu Stand, genießen die Atmosphäre. So schauen sie sich die Vorführungen von Gerhard Gressnich an der Feldschmiede an oder schlendern weiter zu den Flohmarkständen der Dorfer Kinder, die sich Verstärkung aus Flussbach, Lüxem und Klausen geholt haben. Gutnachbarliche Beziehungen gibt halt auch unter Kindern. Überhaupt, Jung und Alt sind als Akteure vertreten. Gleich nebenan haben die Imker Valerius und Huwer aus Altrich und Sehlem ihren Stand aufgebaut. Sie bieten Propolis an - ein natürliches Antibiotikum aus Bienenharz. Drucker Jürgen Eltges aus Dorf wartet hingegen mit selbst kolorierten und professionell erstellten Gutenberg-Nachdrucken auf. Am Stand der Dorfer Frauen findet das umfangreiche "Doafa Kochbuch" Interesse. Zudem verbreiten Lavendelhalme angenehmen Duft, eigens für das historische Dorffest auf den nahen Feldern geerntet. Gerhard Debald und Oskar Herres demonstrieren mit ihren Pferden die harte Arbeit der Holzrücker. Und am Vereinsheim gibt es manch Gutes zum Genießen: Waffeln, Räucherforellen, Wellfleisch, frisch gekelterten Most und Backofenbrot. Als leichter Landregen einsetzt, nehmen die Besucher das gelassen: Wenn die Atmosphäre stimmt, machen die paar Tropfen wenig aus. Unterm Regenschirm wird weiter flaniert. Wen der Regen jedoch stört, findet in der gemütlichen Gaststube "Im Iiwerdoarf", einer eigens für das Fest umgestalteten Garage, Unterschlupf: Hier treffen sich die Gäste und genießen Leierkastenmusik. Am Abend unterhält die Gesangsgruppe "Out of Control". Und am Sonntag geht es weiter mit einem Festgottesdienst, dem Männergesangverein Dorf, dem Musikverein Bombogen und Vorführungen des Tanztreffs "Standard-Latein". Außerdem sind alte Traktoren zu sehen sowie Kaffee und Kuchen zu genießen. Dorf ist ein Ort mit Atmosphäre. Wer das bisher noch nicht wusste, der wurde beim zweiten Dorfer Dorffest überzeugt.

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