So viel Dreck gab es beim Sperrmüll noch nie

Besonders viel Müll hat am Dienstagmorgen in der Wittlicher Innenstadt gelegen. Mitarbeiter des Bauhofs waren stundenlang damit beschäftigt, den illegal entsorgten Unrat zu beseitigen. Die Verursacher bleiben wohl wie so oft unerkannt.

 Am Dienstag türmten sich unter anderem in der Wittlicher Karrstraße Berge von nicht abgeholtem Müll. Unbekannte hatten den Sperrmülltermin genutzt, um Unrat illegal zu entsorgen. Foto: privat

Am Dienstag türmten sich unter anderem in der Wittlicher Karrstraße Berge von nicht abgeholtem Müll. Unbekannte hatten den Sperrmülltermin genutzt, um Unrat illegal zu entsorgen. Foto: privat

Wittlich. Wittlich mag ja die Stadt der Säubrenner sein. Dass es deshalb in der Innenstadt nach der Sperrmüllabfuhr stellenweise wie in einem Saustall aussehen muss, ist damit nicht gesagt. Laut Stadtsprecher Ulrich Jacoby hat die aktuelle Sperrmüllabfuhr alle bisher festgestellten Verschmutzungen übertroffen.Nicht nur die Wittlicher Geschäftsleute waren am Dienstagmorgen sauer. Sie stimmen in ihren Meinungen zu den Müllbergen fast alle darin überein, dass es nach den meisten Abfuhrterminen zwar ähnlich aussieht. Aber dieses Mal "sei es ziemlich krass", sagt Dominik Bläsius von Flanders. Mehr als 20 Beschwerden bei der Stadtverwaltung

 Udo Schuhmacher (vorne) und Helmut Eichhorn von den Stadtwerken Wittlich (Bauhof) beseitigen in der Neustraße den Restmüll. TV-Foto: Ute Kuhnen

Udo Schuhmacher (vorne) und Helmut Eichhorn von den Stadtwerken Wittlich (Bauhof) beseitigen in der Neustraße den Restmüll. TV-Foto: Ute Kuhnen

Karim Benchalal von Samt & Sonders schlägt zur Lösung des Problems vor, dass die Stadt den Platz zwischen seinem Geschäft und Sport Schmitz sperren soll, wenn der Sperrmüll wieder abgeholt werde. Metin Osta von Döner am Markt ist der Meinung, dass den Verschmutzungen durch härtere Strafen begegnet werden sollte. Eine andere Möglichkeit wäre laut Osta "Arbeitslose rumlaufen zu lassen, die aufpassen. Von denen haben wir ja genug", fügt er hinzu. Eine Putzkolonne, die am Morgen des nächsten Tages wieder für ein sauberes Stadtbild sorgt, wäre für Dominik Bläsius die beste Lösung. Diese Putzkolonne gibt es schon. "Wir kontrollieren schon jedes Mal, wenn Sperrmüll-Termin in der Stadt ist", sagt Stadtsprecher Jacoby. In den vergangenen beiden Tagen sind bei der Verwaltung mehr als 20 Beschwerden über illegal abgelegten Müll eingegangen. Im "Normalfall kosten die Reinigungsaktionen um die 500 Euro, bei der aktuellen Aktion ist mit einem doppelt so hohem Betrag zu rechnen, welcher der Kreisverwaltung in Rechnung gestellt wird", sagt Jacoby. Teilweise hätten Müllreste als Sondermüll entsorgt werden müssen. "In der Neustraße wurde ein Eimer mit Farbe gefunden, der die Fahrbahn verschmutzt hat und absolut nichts im Sperrmüll verloren hat", berichtet der Stadtsprecher.Bei der Kreisverwaltung haben sich bereits am Montag Anwohner gemeldet. In einem Fall betraf es eine so genannte "Sammelstelle", teilt Kreis-Pressesprecher Mike D. Winter mit. Dort war der gesammelte Unrat von rund 20 Haushalten abgelagert worden. "Dabei wurden auch Teile, die nicht dem Sperrmüll zuzuordnen waren, abgelagert (Bücher, Pappe, Kleinteile)", heißt es aus dem Kreishaus. Es sei eben so, dass der Bürger mit Sperrmüll all das verbinde, was man nicht tagtäglich in die Mülltonne wirft. Dies bestätigt auch Jacoby, der auf eine weitere Schwierigkeit hinweist: "An den Sammelstellen ist eine Rückverfolgung später kaum möglich, es fühlt sich auch nach der Abstellung keiner der Bewohner mehr zuständig". Bei Anhaltspunkten leite nach Worten des Stadtsprechers die Kreisverwaltung Ordnungswidrigkeitsverfahren ein. "Werden die Verursacher ermittelt, müssen diese nicht nur mit einem empfindlichen Bußgeld rechnen, ihnen werden auch die Reinigungskosten in Rechnung gestellt." Sperrmüll sind übrigens laut Kreisverwaltung Hausratgegenstände, die nicht in die Mülltonne passen. Eine Aufstellung ist im Abfallratgeber des Kreises aufgeführt. Der nächste Abfuhrtermin in Wittlich ist für Januar 2008 geplant.

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