Stadtrat hat nach der Pause viel vor

Wittlich · Das sanierungsbedürftige Hallenbad wollen alle Stadtratsfraktionen und die Linke als Thema anpacken und es erhalten. Das ist das Ergebnis einer TV-Umfrage vor der ersten Sitzung nach der Sommerpause. Bei aus ihrer Sicht anstehenden wichtigen Themen setzen CDU, SPD, Grüne, FWG, FDP und Linke verschiedene Akzente.

Wittlich. Was steht Ihnen als besonders wichtiges Thema auf der Agenda? Was soll mit dem Hallenbad passieren?
Das wollte der Trierische Volksfreund von den Fraktionsvorsitzenden und Sprechern der im Stadtrat vertretenen Fraktionen und Gruppierungen wissen, die sich am Donnerstag, 25. September, zu ihrer ersten Sitzung nach der Sommerpause treffen.

Elfriede Meurer, CDU
(mit 14 Sitzen): "Der multifunktionale Kurfürstenplatz und der Ottenstein-Platz als Verbindungsspange sind wie geplant fertiggestellt und jetzt gilt es die Planung für den Schlossplatz abzuschließen, damit bis zur Säubrennerkirmes der gesamte Komplex fertiggestellt wird." Auch die künftige Verbindungsspange zwischen Zentrallager Aldi und Justus-von-Liebig-Straße mit der Erweiterung von Gewerbeflächen ist ihr wichtig. Weiterhin stünden die Themen moderne offene Jugendarbeit an sowie die Haushaltskonsolidierung. Zum Hallenbad sagt sie: "Für unser Schwimmbad waren schon immer Zuschüsse notwendig. Ein Schwimmbad ist eine wichtige Infrastruktureinrichtung und für eine Kreisstadt unverzichtbar. Neben dem Freizeitwert ist die schulische Nutzung ein wichtiger Aspekt. Wir werden noch in diesem Jahr eine Entscheidung zum Hallenbad treffen, zurzeit werden die unterschiedlichsten Möglichkeiten untersucht."

Ralf Dörrenbecher, SPD
(mit acht Sitzen): "Angesichts des immer knapper werdenden finanziellen Spielraums der Stadt sollten Bürger zukünftig mehr Möglichkeiten erhalten, sich an den städtischen Haushaltsentscheidungen zu beteiligen." Deshalb wünsche die SPD einen Bürgerhaushalt. "Was wollen oder können wir uns zukünftig noch leisten? An dieser Diskussion sollen Bürger aktiv mitmachen können." Zum Vitelliusbad sagt er: "Hier muss bald was passieren. Das Vitelliusbad hat für die Freizeitgestaltung, den Vereinssport und den Schulsport eine immense Bedeutung und somit auch für die Attraktivität unserer Kreisstadt" Und: "Stellen Sie sich Wittlich ohne dieses Angebot vor. Das geht gar nicht. Es muss uns deshalb wert sein, alles Notwendige und Vernünftige zu tun, damit das Schwimmbad sowohl als Frei- als auch als Hallenbad weiter bestehen kann." Daneben blieben die Dauerthemen wie "Neuansiedlungen von Gewerbe und Handel in der Innenstadt" und "ein Kino für Wittlich muss her" aktuell.

Rudolf Bollonia, Die Grünen
(mit vier Sitzen): "Im Bereich der Oberstadt hat sich einiges getan. Die Parkplatzsituation hat sich nicht nur gestalterisch enorm verbessert. Die Überquerungshilfe wird sehr gut angenommen. Hier gilt es recht bald, den Schlossplatz ebenfalls neu zu gestalten. Mit den Arbeiten in und an der Alten Posthalterei ist bereits jetzt zu erkennen, dass der Marktplatz eine Aufwertung erhält." Generell habe die Entwicklung der Innenstadt eine hohe Priorität. Das Hallenbad gehöre zu den anderen wichtigen Themen, die angegangen werden müssen. Er bringt dazu den Vorschlag eines Neubaus aber mit einem Fragezeichen versehen ins Spiel. Ansonsten listet er: ein Kino, die Weiterentwicklung im Haus der Jugend, barrierefreie Zugänge, Wittlich touristisch interessanter darzustellen und die wirtschaftliche Entwicklung weiterhin positiv zu unterstützen.

Michael Scheid, FWG
(mit drei Sitzen): "Ein wichtiges Thema der FWG ist unverändert die Stärkung der Innenstadt, deren Situation sich beschleunigt verschlechtert. Auch wenn für die Modernisierungsmaßnahme Alte Posthalterei sich ein wünschenswertes und positives Ende abzeichnet." Der Parkplatz Karrstraße sei für die Erreichbarkeit der Altstadt von um so größerer Bedeutung. Die FWG fordere dort "eine angemessene Gestaltung". Außerdem würde sie begrüßen, "wenn eine weitere Ausweisung von innenstadtrelevantem Einzelhandel auf der Grünen Wiese unterbliebe." Beim Vitelliusbad müsse gefragt werden "ob das Mittelzentrum Wittlich die Betriebskosten alleine zu stemmen hat, oder ob hier nicht die umliegenden Gebietskörperschaften und das Land sich beteiligen sollten. Dies gilt besonders, wenn sich herausstellen sollte, dass für das Hallenbad keine Sanierung, sondern allenfalls ein Neubau in Frage kommt."

Thomas Losen
, FDP (mit zwei Sitzen): " Die FDP Stadtratsfraktion hat einen Antrag zur neuen Planung des Geländes alte Markusschule eingereicht. Eine Bebauung im hinteren Bereich wäre vorstellbar und die Anzahl der Parkplätze sollte erhalten bleiben. Diese Baulücke muss geschlossen werden. Das wäre eine Bereicherung für die Innenstadt." FDP-Ziel sei auch, sich verstärkt für die Freizeitpolitik einzusetzen. Allen und besonders der Jugend sollte etwas geboten werden. "Ebenso werden wir uns verstärkt der Innenstadtbelebung widmen. Als Mittelzentrum und Kreisstadt braucht die Stadt Wittlich ein Frei- und ein Hallenbad. Insbesondere für den Schulsport. Daher muss Wittlich alles darangeben, die Bäder zu erhalten und das Defizit sollte so klein wie möglich gehalten werden." Die Stadt brauche "ein Hallenbad für unsere Bürger. Es wäre unvorstellbar, wenn diese bis nach Bernkastel oder weiter fahren müssten."

Ali Damar, Die Linke
(ein Sitz): "Die Linke kämpft gegen Faschismus und setzt sich ein für eine aktive Vergangenheitsbewältigung. Deshalb werden wir die längst überfällige Verlegung von sogenannten Stolpersteinen in Wittlich beantragen." Außerdem wolle er sich für den Erhalt einer Erzieherstelle im Haus der Jugend und mehr Integrationsarbeit für Bürger mit Migrationshintergrund einsetzenZum Hallenbad führt er aus, es sei dem "Bürger nicht zu vermitteln, wenn eine der wenigen Freizeitmöglichkeiten, insbesondere für Familien, geschlossen werden würde." Und weiter: "Eine Privatisierung lehnen wir strikt ab, da dies unweigerlich zu einer Erhöhung der Eintrittspreise führen würde."

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