Streit und Alkohol als ständige Begleiter

Wegen Brandstiftung und Körperverletzung musste sich gestern ein 40-Jähriger vor dem Landgericht Trier verantworten. Er soll das Haus, in dem er mit seiner Lebensgefährtin in Klausen gewohnt hat, mit Hilfe von Benzin angezündet haben.

Klausen/Trier. (mai) 18. Dezember 2008: In den Abendstunden brennt in Klausen ein Wohnhaus. Obwohl die Feuerwehr schnell eingreift, ist das Haus anschließend nicht mehr bewohnbar. Zwar wird niemand verletzt, der Hund der Bewohner stirbt jedoch in den Flammen.

Schnell gerät der 40-Jährige, der in dem Haus mit seiner Lebensgefährtin gewohnt hat, in Verdacht, das Feuer entfacht zu haben. Der Mann kommt in Untersuchungshaft.

Gestern steht er wegen dieser Sache vor Gericht. Neben Brandstiftung mit Hilfe von Benzin an mehreren Stellen des Hauses wird ihm zweimalige Körperverletzung gegenüber seiner Lebensgefährtin vorgeworfen.

Diese schildert vor Gericht die Beziehung mit dem Angeklagten als von Anfang an problematisch. 2005 lernen sich die beiden Moselaner beim Bernkastel-Kueser Weinfest kennen. Nach wenigen Monaten gibt es Streit. Immer wieder wird gestritten. Am Anfang hätten sie abends oft zusammen Wein getrunken, doch sie habe das bald bleiben lassen aus Angst vor Zwischenfällen, sagt sie.

Im angetrunkenen Zustand sei er öfter gewalttätig geworden - gegen sie und gegen Sachen. Da habe er schon mal mit dem Baseballschläger Regale zertrümmert. Sie selbst habe er bei zwei Vorfällen gestoßen, geschlagen, eingesperrt und an den Haaren gezerrt.

Bis zu einer Flasche Wodka am Tag habe der 40-Jährige getrunken. Der Angeklagte sei auch mehrfach in psychiatrischer Behandlung gewesen, sagt die ehemalige Lebensgefährtin. Woran er leide, habe er nie verraten. Vielfach habe er Selbstmordabsichten geäußert und ihr die Schuld an so ziemlich allem gegeben. Doch die Frau beschreibt den Mann auch als arbeitsam und selbstbewusst. Sein Problem sei der Alkohol.

Der Angeklagte selbst äußert sich an diesem Tag nur zu seinem Lebenslauf. Seine Winzerlehre hat er abgebrochen, um zu einer Freundin nach Mannheim zu ziehen. Ohne Ausbildung schlägt er sich eine ganze Weile als selbstständiger Handwerker durch. Der Tod seiner fünfjährigen Tochter wirft ihn aus der Bahn. Er muss Insolvenz anmelden und geht zurück an die Mosel. Dort hat er noch ein paar Anstellungen, verliert schließlich den Führerschein und den Job.

Am 18. Dezember 2008 soll der Angeklagte laut seiner Ex-Freundin bereits morgens Wodka getrunken haben. Als sie nachmittags nach Hause gekommen sei, habe ein Benzinkanister auf dem Tisch gestanden, er habe den Baseballschläger neben sich stehen gehabt. Sie flüchtet zu einer Freundin. Abends brennt das Haus.

Der ursprünglich für drei Tage angesetzte Prozess wurde gestern auf fünf Tage ausgedehnt.

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