Thron im Hänger, Prinz in Paris

WITTLICH. Märchenhaft soll sie sein, die Ballett-Aufführung "Cinderella". 120 Kinder und Jugendliche werden die Geschichte Aschenputtels in Wittlich tanzen. In zwei Gruppen zu je 60 Akteuren zeigen sie das Stück in den Aufführungen am Samstag, 16., und am Sonntag, 17. Dezember, 17 Uhr, im Cusanus-Gymnasium Wittlich.

Das "Aschenputtel" oder "Aschenbrödel" haben die Brüder Grimm in ihrer Märchensammlung unsterblich gemacht. Ihre Geschichte ist aber heute auch als die der "Cinderella" bei uns bekannt. Nicht nur durch den Zeichentrickfilm von Walt Disney, sondern auch durch das gleichnamige Ballett von Sergej Prokofjew. Den russischen Komponisten kennen viele auch durch sein Werk "Peter und der Wolf". Wer seine "getanzte" Musik zum Märchen um Aschenputtel kennen lernen will, hat dazu am Samstag, 16., und Sonntag, 17. Dezember, jeweils 17 Uhr, im Wittlicher Atrium Gelegenheit. Peter Mason und seine Frau Laurence Souc (Ex-Solisten der Deutschen Oper am Rhein) haben eine Choreografie für ihre Schüler aus Wittlich kreiert. Seit einem halben Jahr haben sich die jungen Tänzer im großen Proberaum in der Wittlicher Rudolf-Diesel-Straße auf den großen Auftritt vorbereitet. Mit im Tanzteam ist auch der 15-jährige Kilian Souc, Sohn der Tanzpädagogen. Der Schüler des Trierer Hindenburggymnasiums tanzt seit zweieinhalb Jahren und wird wahrscheinlich im kommenden Jahr Schüler am Conservatoire de Paris. "Es gibt nicht so viele Jungs in Deutschland, die tanzen wie er. Für die Ausbildung in Paris bewerben sich zum Beispiel jedes Jahr allein 400 Franzosen, die da hinwollen. Genommen werden acht Schüler. Kilian ist so gut wie sicher dabei", sagt der stolze Vater. Er selbst trainiert nicht nur den Ballettnachwuchs, sondern sorgt auch dafür, dass sich das Atrium in eine schöne Bühne verwandelt. "Das Bühnenbild wird im Pferde-Hänger transportiert. Da ist die Kutsche drin, der Thron und so weiter. Wir bauen meistens zu viert von neun Uhr morgens bis kurz vor der Aufführung auf", sagt Peter Mason. Die Kinder sind ganz gebannt

Zuletzt hat die Schule "Ballett im Hof" Cinderella in Bitburg gezeigt. Die etwa zweistündige Veranstaltung sei auch für junges Publikum zu empfehlen, meint Peter Mason: "Die Kinder sind ganz gebannt vom Geschehen. Sie können natürlich nicht ganz still sein. Das wäre zwar schöner, aber dann wird einfach die Musik ein bisschen lauter gemacht." Immerhin, auf der Bühne gibt es neben Cinderella ja auch einen Prinzen zu sehen. Diese Rolle hat naturgemäß Kilian Souc, den man in Zukunft vielleicht in Paris bewundern kann. Karten unter 0651/9913883. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre zahlen zwei Euro, Erwachsene zehn Euro. Info: www.ballett-im-hof.com

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort