Traktor sorgt für Aufsehen

Um die vielen Wirtschaftswege in Ordnung zu halten hat die Gemeinde Osann-Monzel einen neuen Traktor gekauft. In den Nachbargemeinden soll das Gerät bei Bedarf aushelfen.

Osann-Monzel. (chb) Kommunalfarbenorange, bullig und dennoch elegant. Er schiebt seine acht Tonnen Gewicht seit vier Wochen mit 40 Stundenkilometern bei 125 PS vielbeachtet durch Bürger und Gäste durch die 1556 Hektar Gemeindefläche. Der neue Fendt-Gemeindetraktor tut seit Ende Mai in Osann-Monzel seinen Dienst. Kostenpunkt der Anschaffung: 92 000 Euro, die Zusatzgeräte, die noch angeschafft wurden, schlugen noch einmal mit mehr als 40 000 Euro zu Buche. Dreieinhalb Monate hat der Gemeinderat überlegt, ob diese Investition sich rechnet und sich schließlich dafür entschieden. "Wir pflegen in unserer Gemeinde alleine 90 Kilometer Wirtschaftswege, da brauchen wir einen so großen Traktor, der alte war 25 Jahre alt, Getriebe und Kupplung waren jetzt kaputt und wir hatten in den vergangenen Jahren Reparaturen von 26 000 Euro", erklärt Matthias Stoffel, Bürgermeister von Osann-Monzel. Zusätzliche Argumente für den Kauf des Schleppers seien der Erhalt von Arbeitsplätzen in der Gemeinde und Unabhängigkeit gewesen. Die Mehrzahl der Bürger befürwortet laut Stoffel die Investition, doch es gibt auch Stimmen dagegen, die der Meinung sind, der Traktor sei überdimensioniert."Das stimmt nicht, wir brauchen einen so schweren Traktor, wir sind auch eine Touristengemeinde und können so unseren Ort tip-top sauber halten", sagt Stoffel. "Zudem liegen wir am Hang, und sehr oft werden Wirtschaftswege durch umgefallene Bäume blockiert, die können wir mit unserem Traktor problemlos selbst wegräumen", argumentiert der Bürgermeister.Reinigungsbürsten und Astschere sind vorhanden

Auch die Kommunalaufsicht hat sich mit den Kosten für die Neuanschaffung des Fahrzeugs schon auseinandergesetzt, hatte aber keine Einwände, wenn auch zunächst angeregt wurde, ein gebrauchtes Modell zu kaufen. "Der Traktor ist auch schon bezahlt, wir hatten aus den Grundstücksverkäufen im Neubaugebiet finanzielle Kapazitäten dafür frei", erläutert der Ortsbürgermeister.Zum Traktor haben sich die Osann-Monzeler einen Mulchkopf, Reinigungsbürsten und eine Astschere geleistet, um wirklich alle Arbeiten selbst erledigen zu können.Aber auch die Nachbargemeinden können vom Osann-Monzeler Traktor profitieren. Die Gemeinde will bei ihren Nachbarn aushelfen, beispielsweise beim Schneeräumen, Reinigungs- oder Räumungsarbeiten. "Wir berechnen die Stunden, und unser Gemeindearbeiter ist immer dabei", erläutert Stoffel.So zieht er denn hoffentlich noch viele Jahre leuchtend Orange mit dem Kennzeichen Wil- OM 10 durch die Gemeinde und sorgt für freie Wege und saubere Gräben.

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