Über 10 000 Besucher am Super-Sonntag

WITTLICH. "Sehr gut", "Wir sind sehr zufrieden", "Es hat sich gelohnt": Am Tag nach dem bestens besuchten verkaufsoffenen Sonntag ist Kassensturz: Die Geschäftsleute freuen sich, dass sich ihr Extra-Einsatz gelohnt hat. Die Polizei Wittlich schätzt, dass 10 000 bis 12 000 Menschen die Stadt besucht haben.

"Um 12 Uhr waren schon so viele unterwegs! Das habe ich so noch nie erlebt. Und es wurde auch gekauft", sagt Claus Kranz vom Bettenfachgeschäft, das zudem Waffeln und Flohmarktartikel für Kinder in Brasilien angeboten hat. Einige hundert Euro können für den guten Zweck überwiesen werden. Beachtliche 1500 Euro Spenden hat das Benefiz-Radtourteam um Eddy Linden in der Kasse. Kuchentheke komplett leer geräumt

Um 16 Uhr waren alle 63 Kuchen weg, 75 Hausmacher-Wurst-Pakete verkauft und über 100 Würstchen verspeist. "Was wollt ihr mit 60 Kuchen? - Das wurden wir vorher gefragt, doch der Andrang war super", freut sich der Pleiner über die Unterstützung für sein Projekt. Das Geld kommt Kindern in Ruanda zugute. Der Imbissstand am Platz an der Lieser meldet um 16.30 Uhr: Getränke sind alle. Und Würstchen musste man sogar schnell im Warenhaus Bungert nachkaufen. Dort ist man ebenfalls sehr zufrieden. Jürgen Bungert sagt: "Wir hatten noch mehr Frequenz als im Vorjahr. Auffällig waren viele neue Kunden, die wir noch nie gesehen haben. Gut gelaufen ist Sommermode, besonders Oberbekleidung aber auch für die Fleischabteilung war mehr zu tun als üblich." Der Geschäftsmann sagt: "Der Erfolg zeigt, dass man, wenn man sich richtig anstrengt, die Menschen begeistern kann. Die Stimmung war zudem dank des Wetters sehr gut. Das ist nur positiv für ganz Wittlich." Profitiert hat auch die Gastronomie in der Innenstadt. Davon zeugten volle Straßencafes, die meterlange Schlange noch am frühen Abend vor der Eisdiele. Kurz vor Geschäftsschluss bekommt in einem Jeansfachgeschäft eine Puppe neue Hosen. Die Verkäuferin ist gut gelaunt: "Ja, die Puppe wurde praktisch leergekauft! Das war ein toller Tag." Auch hier wurde nicht einfach nur für fünf Stunden die Tür geöffnet: Vorm Geschäft luden Stehtische mit Getränken zum Verweilen ein. Denn viele Geschäftsleute sind "auf die Straße" gegangen: Mit Aktions-Artikeln, Musik, neuer Ware. "Je mehr Attraktivität wir auch vor den Geschäften haben, desto besser. Der Kunde honoriert das", sagt Karsten Mathar, Stadtmarketingverein. Als er abends bei den 39 Marktbeschickern die Standmiete kassiert, sind die meisten zufrieden. Das gilt auch für das Modehaus Freckmann. "Das war super. Alle Abteilungen waren gleichwertig sehr gut besucht. Spezielle Angebote etwa zur Kommunion oder der Sonntagsgutschein wurden angenommen", sagt Paul Klas vom Familienunternehmen am Markt, "Die ersten beiden Stunden waren überwältigend. Schon vorher war die Stadt voll, aber die Geschäfte zu. Darüber müssen wir nachdenken. Der Tag zeigt: Wenn etwas passiert, kommen die Leute." Das bestätigt die Polizei. Jürgen Riemann, stellvertretender Dienststellenleiter, schließt von den überfüllten 1600 Parkplätzen und den Rückstaus an den Einfallstraßen, etwa auf der B 50 bis St. Paul und auch auf der L 141 nahe der Autobahnabfahrt Wittlich-West, auf 10 000 bis 12 000 Besucher. Gelohnt hat sich der Tag auch für die, die nicht zur klassischen "Bummel-Branche" zählen. Von einer der vier Buchhandlungen war zu hören, dass wider Erwarten sehr viele Kunden kamen. Verkauft worden sei "durch die Bank" alles von Schreibwaren über Kommunionsartikel bis zu Büchern. Der nächste Extra-Sonntag steht übrigens schon fest: Er ist am 20. Mai.

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