Wittlich. Vor der Sommerpause beschäftigt den Wittlicher Stadtrat nochmals das Thema Rathausneubau in der Karrstraße. Vor einem Jahr hatten sich auf die europaweite Ausschreibung 45 Büros für das Projekt beworben. Für die Ausschreibung und das Auswahlverfahren hat die Stadt 32 000 Euro für den Kommunalbau aus Mainz bereitgestellt. Der Bauauschuss erteilte danach fünf Bewerbern Ende 2007 den Auftrag, für jeweils 10 000 Euro Vorplanungen zu erstellen. In der Ratssitzung kommende Woche stellt die Verwaltung den Stadträten die Rahmenvorgaben vor, nach denen die fünf Architekturbüros ihre Vorentwürfe ausrichten sollen. Da immer noch ungewiss ist, ob das Projekt womöglich von Folgen einer Kommunalreform betroffen sein wird, ist von den Architekten eine gewisse Flexibilität gefordert. So ist in den Planungsvorgaben der Projektgruppe der Verwaltung zu lesen: "Durch die geplante Kommunalreform wird es voraussichtlich zu Änderungen in der kommunalen Aufgabenverteilung kommen. Konkrete Auswirkungen auf die Stadtverwaltung sind derzeit nicht absehbar. Daher ist das Gebäude so zu konzipieren, dass eine Erweiterung als zweiter Bauabschnitt möglich ist." Nicht absehbar ist für die Stadt derzeit aus demselben Grunde auch nicht, ob es Zuschüsse für den Rathaus-Neubau geben wird. Dazu gab es von Landesseite ein Moratorium. Mitte 2007 hatte Innenminister Karl Peter Bruch mitgeteilt, dass Verwaltungsbauten wegen der kommenden Verwaltungsreform zunächst nicht mehr gefördert würden. Die Stadt will bis dahin jedoch nicht untätig bleiben. So hatte der Pressesprecher der Stadtverwaltung, Ulrich Jacoby, im Dezember 2007 erklärt: "Die Zeit muss von uns für die Planung des Rathauses genutzt werden, damit der Zeitplan - Fertigstellung im Oktober 2011 - eingehalten werden kann." Im November 2011 läuft der Mietvertrag für das Stadthaus in der Schlossstraße aus. Im Oktober 2006 hatte der Stadtrat mit den Stimmen von CDU, FDP, Grünen beschlossen, den auf rund fünf Millionen Euro geschätzten Verwaltungsneubau auf dem provisorischen Parkplatz in der Karrstraße zu bauen, der sich in städtischem Besitz befindet. Auf dem 2800 Quadratmeter-Gelände sollen sich nach den jetzt zu beschließenden Vorgaben Haupteingang und Gebäude zur Karrstraße orientieren. Dort sollen zehn Besucherparkplätze entstehen. 60 Stellplätze für Bedienstete sowie fünf Dienstfahrzeuge sollen auf einer Parkebene über die Mittlere Kordel angedient werden. Die Sitzung beginnt am Donnerstag, 19. Juni, 18 Uhr, in der ehemaligen Synagoge.