Viele Nationen - wenig Probleme

Wittlich · Individuelle Unterstützung und Integration gehören zu den wichtigsten Stärken der Clara-Viebig-Realschule. Schüler mit oder ohne Beeinträchtigung, Migrationshintergrund oder Schwierigkeiten im sozialen Umfeld bekommen die Unterstützung, die sie brauchen.

Wittlich. An der Clara-Viebig-Realschule plus wird die multikulturelle Gesellschaft schon seit vielen Jahren gelebt. Aus 20 verschiedenen Nationen setzt sich die Schülerschaft zusammen. Und die Schule ist für diese Herausforderung so gut aufgestellt, dass es keine Probleme gibt, sagt Schulleiterin Rosemarie Bölinger: "Wir empfinden das als Bereicherung." Ob Aussiedler, Migranten, Flüchtlinge oder Asylbewerber, die Schüler erhalten hier die notwendige Förderung, die ihnen bei der Integration in die Gesellschaft hilft. Das sind zum Beispiel Deutschkurse. Seit diesem Jahr ist die Clara-Viebig-Schule auch offiziell als Förderzentrum anerkannt. Aber nicht nur unterschiedliche Nationalitäten werden an der Clara-Viebig-Schule zusammengebracht. "Wir sind Schwerpunktschule Inklusion", sagt die Schulleiterin. Das heißt, dass hier Schüler mit unterschiedlichen Beeinträchtigungen zusammen unterrichtet werden. Damit das klappt, gibt es pädagogische Fachkräfte, die diese Schüler gezielt fördern können. In den Klassen sind in manchen Unterrichtsstunden drei Erwachsene, die sich um die Jugendlichen kümmern. Die Jungen und Mädchen werden darüber hinaus nicht nur im schulischen Umfeld gesehen. Seit zwölf Jahren gibt es an der Clara-Viebig-Realschule plus einen Schulsozialarbeiter. Und so ist es möglich, auch das soziale Umfeld und die Familien mit einzubeziehen. Schul wegweiser

"Wir haben ausgeprägte Netzwerke", sagt Rosemarie Bölinger. Das können Caritas, Jugendamt oder andere Stellen, die mit Familien arbeiten, sein. Ein weiterer wichtiger Baustein für ein gutes Miteinander an der Schule sind seit vielen Jahren Projekte wie Streitschlichter, Gewaltprävention und Suchtprävention, was die sozialen Kompetenzen der Schüler stärkt. Damit alle diese Ziele erreicht werden, arbeiten die Lehrer untereinander und mit Sozialarbeitern eng zusammen. "Wir sind sehr teamorientiert", sagt Bölinger. Einen großen Stellenwert hat die Berufsvorbereitung an der Clara-Viebig-Realschule plus. Die Schüler haben Praxistage, an denen sie in Betrieben zeigen können, was sie können. Außerdem gibt es Praktika in Betrieben. Die Schule arbeitet in diesem Bereich unter anderem mit dem Arbeitskreis Schule Wirtschaft oder dem Überbetrieblichen Ausbildungszentrum zusammen. Schüler, die sich schwer tun, bekommen eine besondere Förderung, damit ihnen der Einstieg in den Beruf erleichtert wird. Es gibt zudem Hilfe bei der Arbeitsplatzsuche und weitere Unterstützung bis zu drei Monate nach dem Schulabschluss. In diesem Jahr hat an der Clara-Viebig- Realschule plus ein Pilotprojekt Sport und Gesundheit begonnen. Dabei ist vor allem der Sport ein wichtiger Baustein, aber es geht auch um Themen wie Ernährung. Neben den schulischen Aspekten bietet die Einrichtung unter anderem im Bereich der Ganztagsschule in Angebotsform viele Aktivitäten. Es werden Musicals aufgeführt, und es gibt einen Schulchor und eine Schulband. Darüber hinaus können Interessierte an einer Computer-AG teilnehmen, Basketball oder Tischtennis spielen.rsplus-wittlich.deExtra

Was ist das Besondere an Ihrer Schule? Rosemarie Bölinger: Unsere Schule zeichnet sich aus durch die individuelle Förderung des Einzelnen, Schule als Lebensraum, Unterstützung von Schülern auch nach dem Ausscheiden aus der Schule. Die Jugendlichen werden an der Clara-Viebig-Schule nicht nur nach dem Lehrplan unterrichtet und beurteilt. Wo es notwendig ist, gibt die Schule Hilfen, die sich auch auf das Umfeld und die Familie erstrecken. Die Lehrer verstehen sich als Team und arbeiten im Sinne der Schüler eng miteinander zusammen. Warum sollten Schüler sich bei Ihnen anmelden? Bölinger: Weil die Schüler hier gut betreut sind. Neben der Vermittlung von Bildungsinhalten unterstützen wir alle Jugendlichen auch in persönlichen Schwierigkeiten durch unseren Schulsozialarbeiter. Außerdem gibt es ein gutes Netzwerk mit Institutionen wie Caritas oder Jugendamt. Auf dem Weg ins Berufsleben werden die Schüler über die Schulzeit hinweg unterstützt. Was wünschen Sie sich für die Zukunft Ihrer Schule? Bölinger: Ich wünsche mir für unsere Schule weiterhin die Förderung von Vielfalt und Unterstützung der sozialen Integration. noj

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