Visionäres für Wittlich

Eine Einbahnstraße als Kreisverkehr rings um den Zob? Oder zwei Kreisel, die seitlich des Zobs an Kurfürstenstraße und Schlossstraße liegen? Was ist die bessere Lösung am Verkehrsknotenpunkt? Zumindest ein Bild machen von den Alternativen der Zob-Zukunft kann sich heute der Bau- und Verkehrsausschuss.

 Ein Überblick über die künftige Verkehrsführung ist Thema im Ausschuss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Ein Überblick über die künftige Verkehrsführung ist Thema im Ausschuss. TV-Foto: Klaus Kimmling

Wittlich. Die Umkreisung einer notwendigen Entscheidung für ein Verkehrskonzept im Bereich des Zentralen Busbahnhofes (Zob) geht heute womöglich in eine ihrer letzten Runden. Bislang gibt es noch keinen endgültigen Beschluss, wie man des zunehmenden Verkehrs an dieser Stelle Wittlichs Herr werden soll. In die Endrunden haben es zwei Ideen geschafft.

Beide basieren auf Kreisverkehren. Eine der Möglichkeiten ist ein großer Kreisel, der den Verkehr in Einbahnstraßenregelung rings um den Zob führen würde. Er würde zwischen dem noch zu bauenden Einkaufszentrum Schlossgalerie, Schlossplatz, Viehmarktparkplatz und der Kurfürstenstraße verlaufen.

Zum anderen wäre eine "Brillen- oder Knochen-Lösung" möglich. Deren zwei gegenüber liegende Kreisverkehre sehen Befürworter dieser Variante an der Ecke Alter Bahnhof, Schlosstraße,Viehmarkt und der Ecke Zob, Kurfürstenstraße, Viehmarkt.

Zwar war dem Ausschuss schon eine "Mikrosimulation", Kosten rund 17 000 Euro, vorgestellt worden, die jedoch als nicht ausreichend für eine Entscheidung befunden wurde. Insbesondere von den räumlichen und damit auch städtebaulichen Auswirkungen will man sich gerne ein genaueres Bild machen.

Daraufhin hat der Stadtrat im Mai eine "Visualisierung der verschiedenen Planungsvarianten" in Auftrag gegeben. Die sollen im öffentlichen Teil der heutigen Bau- und Verkehrsausschusssitzung ab 17 Uhr vorgestellt werden. Bürgermeister Ralf Bußmer teilt in den Sitzungsunterlagen zum weiteren Vorgehen mit: "Nach Vorstellung in der Sitzung soll angestrebt werden, die Ergebnisse der Simulation in den Fraktionen zu diskutieren und anschließend in der Sitzung des Bau- und Verkehrsauschusses am 18. September eine entsprechende Beschlussempfehlung für den Stadtrat am 23. September zu erarbeiten."

Verkehrsplaner Klaus Kohm hatte im März den Ausschuss über die zwei Vorschläge informiert. Laut seiner Aussage werde der Verkehr bis zum Jahr 2020 um 60 Prozent zunehmen.

Er hatte für die Ringlösung mit nur einem Fahrstreifen rings um den Zob plädiert. Damals war man noch davon ausgegangen, dass der Stadtrat schon im April über einen Favoriten entscheiden werde. noj/dr

Meinung

Nichts fällt vom Himmel

Kniffelig ist die Suche nach einer Lösung, des Verkehrs im Bereich des Busbahnhofes Herr zu werden. Zudem sind Prognosen über die Auswirkungen von Einkaufszentrum Schlossgalerie, Fürstenhof, Ortsumgehung Wengerohr mitzudenken. Das Nachdenken währt Jahre. Nicht nur Ausschussmitglieder und Stadträte haben nachgedacht. Es gab Verkehrsuntersuchungen, Ideen im Stadtmarketingverein, die Projektgruppe Verkehrsentwicklungsplanung der Stadt, der Landesbetrieb Straßen und Verkehr Trier ist involviert, eine Diplomarbeit sollte helfen, deren Verfasserin unter anderem beraten wurde von Karl Daus und Thomas Eldagsen von der Stadtverwaltung und einem Mitarbeiter der Firma Senger Consult. Diese wiederum war mit Vorentwürfen beauftragt. Dann wurde eine Mikrosimulation gewünscht und im Mai weitere "Visualisierungsmodelle". Die Zeit für einen sicherlich nicht einfachen Beschluss müsste so langsam gekommen sein. s.suennen@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort