Wasser im Wittlicher Gefängnis nicht trinkbar - Erneut Bleispuren im Trinkwasser

Wittlich · Wochenlang musste im Wittlicher Gefängnis vor rund zwei Jahren das Trinkwasser in Flaschen ausgegeben werden. Der Grund damals: Die Grenzwerte für Blei waren überschritten. Jetzt ist das wieder so. Seit Donnerstag gilt wieder: Versorgung über Flaschen aus dem ortsansässigen Discounter.

 Justizvollzugsanstalt Wittlich. (Archivfoto)

Justizvollzugsanstalt Wittlich. (Archivfoto)

Foto: Klaus Kimmling

"Seit gestern Abend gibt es wieder Plastikwasserflaschen". Das sagt Otmar Filmar, stellvertretender Anstaltsleiter der Justizvollzugsanstalt, JVA, Wittlich am Freitag auf TV-Nachfrage. Er sei selbst von der erneuten Meldung, dass das Wasser erhöhte Bleiwerte aufweise, komplett überrascht. Festgestellt habe das der zuständige Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), Niederlassung Trier, der das Wasser regelmäßig beproben lasse. 2013 und 2014 wurden nach den Funden der Bleispuren sämtliche Leitungen mehrfach gespült. Es dauerte Wochen, bis Entwarnung gegeben werden konnte (der TV berichtete ausführlich). Festgestellt wurde die Verunreinigung kurz vor Weihnachten 2013. Bis Ende Januar 2014 durften 600 Insassen und 400 Bedienstete im größten Gefängnis im Land Rheinland-Pfalz, immerhin ein 70-Millionen-Euro- Neubau, kein Wasser mehr trinken. Jetzt ist wieder nur der Neubau betroffen und damit aktuell 530 Inhaftierte.

Dass die Grenzwerte für Blei überschritten waren, war damals in der üblichen jährlichen Prüfung aufgefallen. Die Gefangenen bekamen wie jetzt auch drei Liter Wasser am Tag in Flaschen geliefert. Aktuell ist es wieder so: Was aus dem Hahn fließt, ist zum Trinken und Kochen für alle Bediensteten und Insassen tabu. Für Körperpflege und Wäschewaschen gelten keine Einschränkungen.

Neben Blei gab es damals erhöhte Werte für Nickel, Kupfer, Cadmium und Eisen. Aktuell sind es laut Filmann je nach Messstelle ausschließlich im Neubaubereich Blei, Nickel und Kupfer. Bis zum Montag wurde daher ein Großeinkauf von Wasser veranlasst: Laut Otmar Filmann sind es 8640 Flaschen zu 1,5 Liter: "Wir haben für vier Tage also 12.960 Liter eingekauft."

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