Weil Musik immer etwas Persönliches ist

Drei von der Veranstaltungsagentur "nicebandnights.de" ausgewählte Bands sind im Haus der Jugend in Wittlich aufgetreten: "Dave de Bourg" aus Gießen, das Indie-Trio "Mikroboy" und Headliner "Kilians".

Wittlich. (mak) Sänger Simon den Hartog und Gitarrist Arne Schult von "Kilians" haben vor dem Konzert erzählt, dass in der heutigen Musik nichts neu erfunden wird. Zuviel sei schon einmal so ähnlich da gewesen, zu viele musikalische Einflüsse strömten auf den Künstler ein. Ein Vergleich der "Kilians" mit der New Yorker Band "The Strokes" sei zwar in gewisser Weise schön, aber sie selbst unterstützten dieses Schubladendenken keineswegs. "Denn Musik ist immer etwas Persönliches." "Wir sind schließlich keine Maschinen." Und so stecken die täglichen Erfahrungen der Bandmitglieder in jedem einzelnen Song.Die Mitglieder der ersten Band "Mikroboy" berichteten sehr gerne schriftlich von ihren schönsten Tourerlebnissen und dann durch ihre Musik von den Wendungen des Lebens, von einem Mittelweg zwischen Erinnerung und Traum. "Dave de Bourg" berührten mit gitarrenbetonter Musik die Zuschauer emotional sehr stark. Als "Schubladendenker" würde man sie dem Indepent-Genre zuordnen.Zu dem gehört auch die Hamburger Band "Tomte". Deren Sänger Thees Uhlmann entdeckte vor zwei bis drei Jahren den Hauptact "Kilians" und brachte sie an die breite Öffentlichkeit. Heute sind sie so erfolgreich, dass sie eigentlich größere Bühnen gewöhnt sind als jene in Wittlich. Dennoch, so sah man es in den Augen der Zuhörer und jenen des Frontmannes Simon den Hartog, schien Wittlich etwas Besonderes zu sein. Denn wenn vor der Bühne jemand einen allzu trockenen Hals hatte, dann versorgte Simon ihn mit Flüssigkeit. Während des letzten Liedes kam das Publikum wie selbstverständlich auf die Bühne. Nach dem Konzert stand die Band noch mehrere Stunden für Fotos zu Verfügung und unterhielt sich mit den verbliebenen Gästen. Da wird es dem Beobachter wieder klar: Musik ist nunmal immer etwas Persönliches. "Dass Musiker keine Lust mehr auf ihren Job haben, sieht man heute viel zu oft. Das sieht man ihnen dann an." Beim Konzert der "Kilians" war das anders. Die Band erreichte ihr Publikum. Sie brachte es zum Tanzen. "Kilians" hatten den rund 200 Besuchern ein Stück von sich preisgegeben.Wenn man sie fragt, für wen sie eigentlich Musik machen, dann werden sie vielleicht wieder sagen: "Zunächst mal natürlich für uns. Aber sicher auch für die Menschen, die hier her kommen." Und um ein Beispiel zu nennen, würden sie vielleicht nach einer kleinen Pause hinzufügen: "Vielleicht findet heute ja jemand die Liebe seines Lebens."

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