Wittlicher Konzepte brauchen Zeit

Im kommenden Jahr wird es nicht nur spannend für die Wittlicher Stadträte. Denn dann sollen nach Auskunft der Stadtverwaltung sowohl ein Kulturkonzept als auch ein Masterplan Innenstadt erstellt werden - teilweise gemeinsam mit den Bürgern.

 Das Georg-Meistermann-Museum. Foto: TV-Archiv/ Sonja Sünnen

Das Georg-Meistermann-Museum. Foto: TV-Archiv/ Sonja Sünnen

Wittlich. Das Thema Stadtentwicklung ist wie wohl in jeder größeren Kommune ein Dauerbrenner. In Wittlich spielt auch die Kultur eine große Rolle. Für beide Themengebiete sollen Konzepte erstellt werden. Die werden nach Auskunft der Stadtverwaltung frühestens im kommenden Jahr vorliegen. Wohl am konkretesten sind momentan die Planungen für ein umfassendes Kulturkonzept. Aufgrund der Antragstellung und der Beratungen "soll ein umfassendes Konzept" erstellt werden, sagt Ulrich Jacoby. "Eine erste Beratung ist in der ersten Sitzung des Kulturausschusses im neuen Jahr geplant", teilt Jacoby mit. Es seien sicherlich mehrere Beratungen erforderlich. Erstellt wird dieser Plan von der Verwaltung in enger Abstimmung mit Bürgermeister Ralf Bußmer. Anschließend werde das Papier gemeinsam mit dem Kulturausschuss ausgearbeitet und abschließend im Stadtrat beschlossen. Derzeit kann der Stadtsprecher noch nicht sagen, welche Themen behandelt werden. Auch hingen die Auswirkungen auf die Kulturpolitik "vom Inhalt und der Beschlussfassung im Rat" ab. Die Öffentlichkeit wird erstmals über das Kulturkonzept informiert werden, wenn der Stadtrat darüber berät und beschließt. Anschließend soll der Plan in den Medien vorgestellt werden. Beim Ende 2006 von der Grünen Stadtratsfraktion eingeforderten Stadtentwicklungskonzept gibt es bisher erst den Auftrag für ein Prozessmanagement, teilt Stadtsprecher Ulrich Jacoby mit. Dieser wurde vor einigen Tagen vom zuständigen Ausschuss erteilt und sei "Vorstufe für die Erstellung eines Masterplans". Aufgrund des frühen Stadiums kann Jacoby noch nicht sagen, wann der Masterplan Innenstadt vorliegen wird. Der soll von einem externen Planungsbüro erstellt werden, das aber bisher noch nicht feststeht. In der jüngsten Sitzung hatten sich zwei Planungsbüros aus der Region präsentiert. Auch die Inhalte stehen nicht fest. Ebenfalls nicht geklärt ist, wann die Planungen und Ziele der Öffentlichkeit vorgestellt werden. "Nach derzeitigem Stand soll die Öffentlichkeit bereits bei der Erstellung umfassend eingebunden werden", teilt Jacoby mit. Auch die Auswirkungen des Konzepts auf die Stadtpolitik sei nicht bekannt. Meinung Stillstand in der Stadt Die Arbeit des Stadtrats entschleunigen. Und zwar bis zum Stillstand. Dies scheint Ziel vieler Stadträte in Wittlich zu sein. Da sich die Mehrheit des Gremiums nicht zutraut, sich in 14 Tagen eine Meinung über ein Thema bilden zu können, wird jeder Antrag in Ausschüsse verwiesen. Die Konsequenz davon ist, dass es mehr als ein Jahr dauert, bis überhaupt erst einmal eine Vorstudie für ein Stadtentwicklungskonzept beauftragt wird. Was noch nicht bedeutet, dass absehbar ist, wann es den eigentlichen Plan überhaupt gibt. Eine solche Vorgehensweise ist sicherlich nicht das, was der Wähler im Sinn hatte, als er die Mitglieder des Stadtrats wählte. Ebenfalls nicht so vorgestellt haben sich die Bürger wohl auch, dass sie bei einem so wichtigen Thema wie einem Konzept für die Kultur erst dann informiert werden, wenn der Rat das Konzept beschließt. So etwas trägt nicht zur Vertrauensbildung bei. Die für solch eine Politik Verantwortlichen sollten sich deshalb über entsprechende Reaktionen ihrer Wähler nicht wundern. h.jansen@volksfreund.de

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