Zur Schließung des privaten Wettbüros in Wittlich

Einmal davon abgesehen, dass in Bezug auf die Genehmigung privater Wettbüros im Land Rheinland-Pfalz offentsichlich mit zweierlei Maß gemessen wird, was schon höchst eigenartig ist, schießt die Kreisstadt Wittlich hier noch den Vogel ab.

Ein beim Ordnungsamt vorschriftsmäßig angemeldetes Unternehmen nach einem halben Jahr per Gericht wieder schließen zu lassen, ist meines Erachtens ein Skandal. Entweder hat die Verwaltung nicht gewußt, wie Herr Bürgermeister Bußmer über private Wettbüros denkt, oder man hat die Betreiber einfach ins offene Messer laufen lassen. Beide Aspekte werfen kein gutes Licht auf den Wirtschaftsstandort Wittlich. Gnade Gott den Unternehmen in Wittlich, die nicht den Vorstellungen von Herrn Bußmer in Punkto "Suchtgefahr" entsprechen. Sollte er einmal durch Wittlich gehen und feststellen, dass dort verschiedentlich Alkohol ausgeschenkt wird oder Zigaretten verkauft werden, oder dass es gar einen Sex-Shop gibt, dann wird eine Schließungswelle durch Wittlich rollen. Am besten er gibt gleich die Devise aus: "Unternehmen in Wittlich verboten!" In Deutschland hat man offensichtlich noch immer nicht begriffen, dass man nicht diejenigen bestrafen sollte, die unternehmerisch tätig werden und Risiken auf sich nehmen. Zum Schluss: Mir persönlich liegt nichts an Wetten, aber die Betreiber tun mir dennoch leid! Gute Nacht Wittlich! Stefan Bischoff, Soziologe Monzelfeld und Köln

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