Zweites Stadttor für Wittlich

WITTLICH. Optische Aufwertung der Innenstadt Teil 2: Architekt Peter Assmann legte im Bauausschuss seine Vorstellung von der Lösung im Bereich Himmeroder Straße/Feldstraße offen. Neun Mitglieder stimmten seiner Planung zu.

Das "Stadttor" ist eher ein angedeutet als ausgebaut und gefiel der Mehrheit im Bauauschuss. So stimmten denn auch neun von zwölf Stimmberechtigten mit Ja und empfahlen hiermit den insgesamt sehr filigranen Entwurf von Peter Assmann. Elemente aus rotem Sandstein auf der Seite zur Feldstraße hin - eines stehend, eines liegend - greifen Farbe, Material und die Linie der Reste der Stadtmauer an dieser Stelle auf. Ein dünner Bogen aus Metall unterstreicht die Leichtigkeit, die der Planer mit seinem Objekt vermitteln möchte: Der gerundete Schwung dieses Bogens endet freischwebend über der Straße und wird von seinem Pendant auf der gegenüber liegenden Straßenseite wieder aufgefangen. Dieses Element auf der Seite der Sparda-Bank besteht aus Platten mit einem passend zum Sandstein gearbeiteten Farbverlauf, die abends aus dem Inneren des Blockes angestrahlt werden. Diese Beleuchtung von hinten erhellt folglich nur die Konturen der einzelnen Platten und betont wiederum das Filigrane der Assmannschen Schöpfung. Den imaginären Brückenbogen zwischen den beiden Straßenseiten sieht jeder Betrachter, der ein Mindestmaß an Fantasie mitbringt. Die Sparda-Bank hat sich, wie an Altstadteingang Nummer eins bereits die Kreissparkasse, zur Übernahme eines Teils der Kosten entschlossen. Die genaue Summe wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. 50 000 Euro soll das stilisierte Stadttor kosten, wobei der Architekt betonte, dass in dieser Kostenaufstellung sämtliche Zusatzarbeiten samt Mehrwertsteuer berücksichtigt seien. Trotzdem: Zu teuer, befand der SPD-Fraktionsvorsitzende Joachim Gerke, und stimmte wie Parteifreund Hans Gaß und Bernhard Kossendey (FWG) gegen den Beschluss. In den Haushaltsberatungen von 2005 habe man sich auf 20 000 Euro pro Stadttor als Limit geeinigt. Wobei Tiefbauspezialist Karl Daus anmerkte, dass dieser Betrag seinerzeit recht willkürlich gesetzt worden sei und eigentlich "auf gar nichts beruht" habe: "Für 20 000 Euro kriegen Sie heute nicht mal 'ne Garage." Bürgermeister Bußmer erinnerte daran, dass seit mindestens einem Jahr klar sei, dass die ursprüngliche Kostenplanung überschritten werde. Und etwas Oberflächliches, da sei man sich im Ausschuss doch einig gewesen, habe man schließlich nicht aufstellen wollen. Gespräche mit den Anwohnern

Weiterer Widerspruch kommt von einem der beiden Hausbesitzer, vor deren Eigentum das Stadttor gebaut wird. Hubert Eichhorn (SPD) schlug darum vor, in den Beschluss mit aufzunehmen, dass noch vor Vertragsvergabe das Gespräch gesucht werden sollte. Bürgermeister Ralf Bußmer betonte, dass er dies getan habe und auch in der Zukunft tun werde. "Ich kann aber erst mit den Leuten reden, wenn ich einen demokratisch erwirkten Beschluss habe." Uneinigkeit herrschte darüber, ob bei baulichen Veränderungen auf dem Bürgersteig, denen die Anwohner nicht zustimmen, ein öffentlich-rechtliches Verfahren eröffnet werden müsse, wie Gaß glaubt, oder nicht. Bußmer glaubt, die Stadt darf auch ohne bauen: Immerhin befindet sich der Bürgersteig im Besitz der Stadt.

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