Das kleine Wittlicher Hausbau-Einmaleins

Während die Kirmes in vielen Orten höchstens noch Anlass für einen Bierstand samt Musikvereinsfrühschoppenkonzert ist, tanzt in Wittlich der Bär, beziehungsweise brät die Sau. Verständlich ist es da, dass das ganze Jahr über die eine oder andere durchs Dorf getrieben wird.

Im Schweinsgalopp musste wohl deshalb wohl auch die Ausschreibung für die neue Passage in der Neustraße her. So wie ich das verstanden hatte, war doch schon alles klar. Oder war ich im Februar in der falschen Stadtratssitzung? Wurde da nicht zugestimmt, dass ein Wittlicher Architekt das neue Gebäude mit dem Durchgang bauen soll? Naja. Ein Wilbert kann irren. Aber ein Wilbert kann auch rechnen. Städtebaulich aufzuwertende Ecken gibt es in der Stadt genug. Sobald die Stadt dann dort ein Grundstück samt draufstehendem Haus für teuer Geld kauft, lasse ich mir das Gelände für lau übertragen. Schließlich verlieren Gebäude in der Stadt und über Nacht ja an Wert, wie ich diese Woche aus dem Rathaus vernahm. Anschließend lasse ich mir noch den Abriss der Hütte bezahlen. Von mir aus baue ich dann auch eine künstlerisch wertvolle Installation - nur keine provinzielle Hobby-Kunst, bitte - rein. Hauptsache es gibt dafür noch einmal Kohle. Und spätestens am Morgen nach der Eröffnung des Wilbert-Centers sind Grundstück und Haus wieder viel Geld wert. Dieses Geld bekomme ich dann von irgendeinem Immobilienfonds aus Irland oder von einer dieser schnuckeligen Kanalinseln. Diese Fonds kaufen ja eh alles, was sich nicht wehren kann. Und der liebe Wilbert hat anschließend dann genug Geld, um die Puppen so richtig tanzen und die Sau raus zu lassen. Und das nicht nur zur Kirmeszeit, freut sich euer

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort