Denk ich an Deutschland …

Zur Scherl-Debatte in Wittlich meint dieser Leser:

"Denk ich an Deutschland in der Nacht, so bin ich um den Schlaf gebracht", heißt wohl eine der berühmtesten Gedichtzeilen Heinrich Heines, dessen 150. Todestag wir im vergangenen Jahr gedachten. Diese Worte aus dem Gedicht "Nachtgedanken" kamen mir spontan in den Sinn, als ich nachdenkenswerte Sätze von diversen Leserbriefschreibern der letzten Wochen zur "Scherl-Debatte" las. Da schreibt beispielsweise Herr Hanrath aus Bruch (TV vom 09.06.07), dass er den Bericht über die Tätigkeit Scherls als "Oberscharführer der HJ" und die Äußerung "zu Fanatismus verpflichtende Mission" für den "Ausdruck jenes augenzwinkernden Humors, der in Diktaturen üblich ist und auf Übertreibung baut", halten würde und dass die damaligen Zeitungszeilen "jedem denkenden Menschen klar machen sollten, was man dachte, ohne den dummen Schergen der Macht eine Angriffsfläche zu bieten." Ach so war das, Herr Hanrath. Da habe ich aber im Geschichtsunterricht einiges missverstanden."Denk ich an Deutschland in der Nacht…."Da schreibt Herr Bertram Hoffmann aus Wittlich (TV vom 05.06.07), dass er "stolz auf seinen Vater" sei, "der in der ehemaligen Staatspartei war und seine Familie dadurch gut durchgebracht habe" und "dafür später vom Obersteuersekretär zum Steuersekretär degradiert, "entnazifiziert" worden sei. Ich bin auch stolz, Herr Hoffmann! Ausgesprochen stolz auf meinen Großvater, der als Postbeamter seinerzeit nicht in die Partei eintrat. "Denk ich an Deutschland in der Nacht…"Mit Deutschland hatte Heinrich Heine so seine Last. Ich kann es gut nachvollziehen, wenn ich die genannten Zeilen der beiden Leserbriefschreiber lese. Hans Jörg Krames, Wittlich SCHERL-Debatte

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