Immer nur bergauf

Zu wenig Platz in der Schule. Dass ich nicht lache. Ich bin in dieser Woche extra zum Peter-Wust-Gymnasium auf den Berg gepilgert. Da sollen ja die Schüler wie in Sardinenbüchsen eingepfercht untergebracht sein.

Stimmt gar nicht. Und im Cusanus-Gymnasium soll es so wenig Raum für so viel Unterricht geben, dass da noch zur Abendbrotzeit munter gepaukt wird. Das habe ich jedenfalls geglaubt. Bis mir ein Hausmeister sagte, dass gerade Ferien sind. Für mich ist die Standortdiskussion jedenfalls beendet. Als ich in die Schule ging, waren wir 70 Mann und fünf Jahrgänge in einem Klassenraum. Und erst mein Schulweg: Hin und zurück von unserem Haus bis zur Schule jeweils vier Kilometer - beides Mal bergauf. Genauso geht's mit Wittlich. Dessen Bürgermeister Rodenkirch scheint auch in meiner Schule gewesen zu sein. So wie alle Wittlicher Stadtratsmitglieder. Denn für die ist das Thema Schulstandort in Wittlich auch kein Thema. Noch nicht einmal die Wengerohrer Räte, die ja froh sein müsste, wenn in der DOS wieder Unterricht ist. Warum sich nichts tut? Vielleicht, weil sich der neue Rat immer noch sortiert und mit sich selbst beschäftigt ist? Oder weil es ungefähr ein Dutzend Anläufe braucht, bis so ein Magistralen-Projekt wie der Ausbau des Pleiner Wegs unter Dach und Fach ist? Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass so eine Diskussion über bildungspolitische Weichenstellungen für die ganze Stadt nicht so schick ist wie ein Einkaufszentrum. Und dicke Bretter bohren ist auch viel anstrengender als bei der Festweinprobe bei der Säubrennerkirmes Wittlich weiße Weine zu schlürfen.

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