Wir zahlen weiter

Zu den TV-Berichten "Einer stört, einer stimmt einsam ab" und "Untersuchung läuft" (TV vom 14. und 16. Juli):

58 000 Euro Bürgerbeitrag für des Kaisers neue Kleider.Was hat Niederscheidweiler, was andere Gemeinden nicht haben? Einen hervorragenden Gehweg an der Hauptstraße, engergiesparsame Beleuchtung. Was bekommt Niederscheidweiler für 58 000 Euro? Einen Gehweg an der Hauptstraße, energieverschwendende Beleuchtung.Wie bitte? 58 000 Euro für etwas, was wir schon haben — wie geht denn das? Nach Beschluss der Ortsgemeinde erhalten wir anstatt eines sechs Zentimeter starken, für den Schwerlastverkehr ungeeigneten Verbundpflasters nunmehr ein acht Zentimeter starkes, ebenso für den Schwerlastverkehr ungeeignetes Verbundpflaster.Ich vergaß zu sagen, für einen Gehweg, oder exakter dargestellt, für einen "befahrbaren Gehweg" — für Schwerlastverkehr. Ein Schelm, wer denkt, "befahrbare" Gehwege gibt es doch gar nicht. Oder doch, als "begehbare" Fahrbahn oder wie?Nun ja, jedenfalls im Dunkeln lassen wir sie nicht gehen, unsere Bürger, die bisher nachts über gut ausgeleuchtete Gehwege wandeln können. Zukünftig können unsere Bürger im gleißenden Licht vermehrt aufgestellter Designerleuchten den Weg der Erkenntnis suchen. Die Suche wird bitter nötig.Versorgt durch RWE, Lampen mit 30 Prozent höherem Energiebedarf, derart aufgerüstet, so glaubt vielleicht der Ortsgemeinderat, verblendet der Quell des Lichts die Untat des Geschehens, die Bürger mit (einmalig) 58 000 Euro zu belasten. Einmalig? Nein, einmalig ist hier gar nichts. Denn wir zahlen weiter: ein Drittel höhere Energiekosten, mehr Leuchtmittel, mehr Wartung…Und wie war das mit dem Energiesparen, der Energieeinsparverordnung? Ein Schelm, der denkt, den Bürger kümmert es — den Rat halt nicht. Axel Burdt,Niederscheidweiler GEHWEGEBAU

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