Besten Dunk!

Basketball als Show: Ein gut gelaunter Dennis Rodman hat in Trier am Sonntag den Promi-Faktor erhöht. Mit den "US Legends" um seine früheren NBA-Kollegen Hardaway oder Bogues gastierte er vor über 3500 Zuschauern in der Arena Trier. Der TV präsentierte die Veranstaltung.

 Da hat Frank Baum, Ex-Spieler und ehemaliger Co-Trainer der TBB Trier, nur das Nachsehen. TV-Foto: Willy Speicher

Da hat Frank Baum, Ex-Spieler und ehemaliger Co-Trainer der TBB Trier, nur das Nachsehen. TV-Foto: Willy Speicher

Trier. Mit "Showgames" von Ex-Profis ist es so eine Sache: Es kann schnell in die Hose gehen, fast peinlich werden, wenn die sportliche Blütezeit schon etwas zurückliegt, der Körper den Leistungssport nur noch aus dem Fernseher kennt und dem Spiel die Spannung fehlt. Langweilig? Unspektakulär? Das mag man vom Auftritt der "US Legends" nicht behaupten. Dennis Rodman ist gut drauf. Der einstige "Bad Boy" der NBA scheint gut umsorgt worden zu sein. Stretch-Limousine, weitere Annehmlichkeiten. Sportlich spielt das einstige Rebound-Monster zwar keine Rolle. Es sind kurze Auftritte, die aus Basketball-Sicht wenig Eindruck hinterlassen. Aber er lacht, tanzt, animiert das Publikum, gibt auch mal einem talentierten Trierer Breakdancer Hilfestellung. Einen jungen Mann macht er besonders glücklich: Kurz vor Schluss zieht ein bekennender Fan sein Rodman-Trikot aus und gewährt damit Einblick auf eine mächtige "Rodman"-Tätowierung quer über den Rücken. Von "Dennis, the Menace" gibt's dazu ein Autogramm. Sieht nach Duschverbot für die nächsten Tage aus.

Rodman ist der Fixpunkt. Er füllt die Halle, hebt den Promi-Faktor. Aber die sportlichen Akzente setzen andere. Wenn die alten NBA-Recken um Rodman, Tim Hardaway oder Muggsy Bogues mal müde werden, dürfen die Streetballer ran: Die sind für die spektakulären Aktionen zuständig, für Dunks in allen Varianten, für Treffer aus jeder Distanz.

Für besonders gelungene Aktionen gibt es für "Air up there", Air Bama, Mr. Africa oder Pat Da-Roc Szenen-Applaus von den gut 3500 Zuschauern in der Arena. Vor allem im Schlussviertel wird aus jedem Angriff ein kleines Spektakel - jede Menge Artistik inklusive. Da haben auch zwei aktive TBB-Spieler ihren Spaß: James Gillingham und Jamal Shuler spielen im - übrigens chancenlosen - Gegnerteam, den Trier/Luxemburg Allstars. Shuler setzt mit einem gekonnten Dunking auch den Schlusspunkt. Es war das 85:110 aus Trierer Sicht. Aber ums Ergebnis ging es nicht.

Dass es ein munteres, unterhaltsames Spielchen wird, liegt nicht nur an den Amerikanern. Zwei Dutzend Spieler sind für die von Wolfgang Esser trainierte Luxemburger und Trie rer Auswahl im Einsatz.

Auf einen Spieler hatten sich die Trierer Fans dabei ganz besonders gefreut: Carl Brown spielte zehn Jahre lang in Trier. Er bekommt - neben Rodman - den lautesten Applaus. Dass er noch mit dem Ball umzugehen weiß, zeigt er auch gerne: 25 Punkte macht "Charly". So hatte man ihn im Trierer Basketball lieben gelernt.

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