Eintracht-Ecke Das Ende der schwarzen Serie

Großes Aufatmen rund ums Moselstadion: Fußball-Regionalligist Eintracht Trier ist im siebten Anlauf der lang ersehnte erste Saison-Heimsieg gelungen. Borussia Dortmund II musste sich mit 1:2 beugen.

 Endlich wieder Jubel im Moselstadion: Gustav Schulz feiert nach seinem Führungstor. TV-Foto: Hans Krämer

Endlich wieder Jubel im Moselstadion: Gustav Schulz feiert nach seinem Führungstor. TV-Foto: Hans Krämer

Trier. Sie schienen das Ritual schon verlernt zu haben. Zu lange lag der letzte Heimsieg zurück. Damals, Ende Mai, hieß es 5:0 gegen Bad Kreuznach in der Oberliga Südwest.

Ehe sich alle Spieler von Eintracht Trier nach dem Spielende gegen Dortmund zum Jubel-Kreis auf dem Feld versammelt hatten, verging ungewöhnlich viel Zeit. Umso größer war die Erleichterung über den 2:1-Erfolg gegen die Zweitvertretung der Borussia. Der TV nennt die Gründe für den ersten "Heim-Dreier":

Trier legt den Tore-Geiz ab: Nie mehr als ein Treffer gelang der Eintracht in den ersten sechs Heimspielen. Nun waren es gegen den BVB gleich zwei - und schon reichte es zum Sieg. Gustav Schulz (mit seinem sechsten Saisontor) erzielte die Führung aus 13 Metern (12.) - nach Vorlage von Wilko Risser, der wiederum mustergültig von Kevin Lacroix in Szene gesetzt worden war. Das 2:0 markierte Risser nach Eckball von Christian Müller per Kopf (47.). Eintracht-Trainer Mario Basler lobte den namibischen Nationalstürmer: "Wir wissen alle, dass er nicht der große Techniker ist. Aber heute ist er für seine engagierte Arbeit belohnt worden."

Trier zeigt Reaktion: Nach dem miserablen Auftritt beim FSV Oggersheim (0:1) zog Basler im Training die Zügel an, im TV schlug Kapitän Josef Cinar Alarm ("Es fehlen Typen in der Mannschaft."). Gegen Dortmund war die Eintracht von Beginn an aggressiv. Basler: "Die Mannschaft hat kämpferisch alles gegeben." Nicht zufrieden war er allerdings damit, wie sein Team nach einer halben Stunde teilweise den Faden verlor und Dortmund mehrere Chancen gestattete. Auch das Gegentor zum 1:2 (Christopher Kullmann traf aus kurzer Distanz nach Freistoß von Sebastian Tyrala) dürfe auf diese Weise nie fallen. Der Trainer: "Zwei unserer Spieler schauen sich an, aber keiner greift ein."

Trier trotzt Personalproblemen: Mehrere Spieler fehlten, trotz erneuter Umstellungen bildeten die verbliebenen Akteure ein brauchbares Kollektiv (siehe auch Partie kompakt, links). Sebastian Hartung (nach Grippe) und Marc Barton (muskuläre Probleme) wurden nicht rechtzeitig fit, Moussa Touré fehlte aus privaten Gründen (seine Rückkehr nach einem Abstecher nach Frankreich verzögerte sich). Für Neuzugang Sahr Senesie lag noch keine Freigabe vor. Hinzu kommen die Langzeitausfälle Erwin Bradasch (Knochenödem) und Markus Schottes (Muskelteilriss). Nur sechs statt sieben möglicher Ersatzspieler saßen auf der Bank. Überraschend allerdings: Philipp Herz fand keine Berücksichtigung im Kader, obwohl er nach eigener Auskunft fit ist.

Trier im Glück: Josef Cinar bezeichnete den Erfolg als "etwas glücklich, aber nicht unverdient". Seine Mahnung: Das Team müsse noch besser stehen, noch ausgebuffter werden. Seine Hoffnung: "Vielleicht markiert solch ein ,schmutziger' Sieg wie jetzt gegen Dortmund den Beginn einer Positivserie." Was läuft da mit Strasser? Nach dem jüngst während der Saison verpflichteten Trio Marc Barton, Aydin Ay und Sahr Senesie soll bei Eintracht Trier bis zur Transferperiode im Januar 2009 erst mal Schluss sein mit neuen Spielern. Triers Trainer und Sportlicher Leiter Mario Basler: "Jetzt schauen wir, wie wir in die Winterpause kommen." Für weitere Transfers brauche der Club ohnehin noch "den einen oder anderen Sponsor". Etwa für einen namhaften Spieler. Könnte solch einer Jeff Strasser heißen? Mario Basler bekannte, dass er sich jüngst mit dem 34-jährigen Luxemburger (194 Bundesliga-Spiele für Kaiserslautern und Mönchengladbach, derzeit nur zweite Wahl beim französischen Zweitligisten FC Metz) getroffen habe - jedoch rein unverbindlich: "Es wäre natürlich auch mal was, solch einen Spieler an Land zu ziehen. Aber er hat Vertrag beim FC Metz, und die Franzosen haben ganz andere finanzielle Möglichkeiten als wir." (bl)

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