Grenzverkehr nimmt zu

Der luxemburgische Fußball-Erstligist CS Grevenmacher (CSG) wird immer mehr zu einem Auffangbecken für Ex-Spieler von Eintracht Trier. Nun wechselt auch Thorsten Wittek ins Ländchen.

 Thorsten Wittek (links, mit Dominik Müller) will künftig beim luxemburgischen Erstliga-Club CS Grevenmacher jubeln. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Thorsten Wittek (links, mit Dominik Müller) will künftig beim luxemburgischen Erstliga-Club CS Grevenmacher jubeln. TV-Foto: Archiv/Hans Krämer

Grevenmacher/Trier. Es wäre die einfachste Lösung: Alle Mann steigen in einen Kleinbus und fahren von Trier aus ins wenige Kilometer entfernte Grevenmacher. Zum Training, zu den Spielen. Künftig stehen acht Spieler, die einst bei Eintracht Trier kickten und jetzt noch diesseits der Grenze zu Luxemburg wohnen, beim CSG unter Vertrag. Eine große Fahrgemeinschaft gibt es dennoch nicht. Immerhin: Sebastian Hartung und Christian Müller fahren immer gemeinsam von Feyen aus los, Sammy Habte, Achmed Boussi und Malick Traore steigen oftmals auf der anderen Trie rer Moselseite zusammen ins Auto. Und Tobias Lorig gabelt auf dem Weg nach Luxemburg Volker Schmitt auf.

Noch auf Solo-Pfaden unterwegs ist das neueste Mitglied der Trier-Fraktion. Auch Thorsten Wittek schließt sich dem luxemburgischen Meisterschafts-Aspiranten an. Offiziell ab 1. Januar 2010, für zunächst eineinhalb Jahre. Schon jetzt trainiert der 32-Jährige aber mit der Mannschaft. "Ich bin fit, ich will noch was erreichen", sagt Wittek. Das Ziel in dieser Saison ist die Qualifikation für den internationalen Wettbewerb.

Neben dem Fußball hat Wittek (offiziell) einen Nebenjob in der Firma des Club-Präsidenten. Zudem macht er per Fern-Kurs seinen Realschul-Abschluss nach.

In Grevenmacher trifft Wittek auf bekannte Gesichter, auch das war für den gebürtigen Berliner ein wichtiger Transfer-Grund. Neben ihm hatten auch Hartung, Müller, Boussi und Traore im Sommer 2009 keinen neuen Vertrag bei Eintracht Trier bekommen.

"Mü" absolvierte für den CSG bislang alle 15 Saisonspiele — entweder als hängende Spitze oder als zentraler Mittelfeldspieler. Seine Bilanz: sechs Tore. Auch Hartung und Boussi sind Stammkräfte, Traore brachte es nach einer Leistenzerrung bislang nur auf vier Einsätze.

"Auch wenn wir das jüngste Spiel verbockt haben, ist die Saison für uns bislang ganz gut verlaufen", sagt Müller. Zuletzt gab es eine 2:5-Klatsche zu Hause gegen Jeunesse Esch, das nun die Tabelle anführt — mit sechs Punkten vor dem Drittplatzierten Grevenmacher. CSG-Trainer Claude Osweiler ist zufrieden mit seinen deutschen Spielern. "Durch sie stehen wir meist stabil und diszipliniert. Jetzt brauche ich aber noch mehr Spielwitz." Auch dafür soll ein Deutscher sorgen. Ein Ex-Eintrachtler. Thorsten Wittek.

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