Porta auf der Brust, Dom im Herzen

Er identifiziert sich mit Trier, von Köln kommt er aber nicht ganz los. Mit Blick auf das DFB-Pokal-Duell gegen den 1. FC Köln positioniert sich Eintracht-Mittelfeldspieler Gustav Schulz jedoch glasklar: Für mindestens 90 Minuten erlischt die Liebe zur Rheinmetropole.

Trier. Er ist Vizekapitän bei Eintracht Trier. Qua Amt nimmt Gustav Schulz im Regionalliga-Team eine exponierte Rolle ein. Einer, der die Linie im Team vorzugeben versucht, ist er aber nicht. "Ich bin keiner, der rumbrüllt und groß Anweisungen gibt", sagt der 24-Jährige.

Schulz scheut das allzu große Risiko. Nach eigener Aussage war das auch mit ein Grund, warum er im Sommer 2008 nicht beim 1. FC Köln geblieben ist. 2006 war er von Trier an den Rhein gewechselt, in der Oberliga Nordrhein machte er für die U 23 der Geißböcke viele Spiele. Vor allem im zweiten Jahr trainierte er in der Saison-Vorbereitung und während der Spielzeit oft bei den damaligen Zweitliga-Profis des FC mit. "Köln wollte mich halten, aber ich wäre wegen meines Alters nicht mehr unter die U-23-Regelung gefallen. In der zweiten Mannschaft dürfen aber nur drei Ältere gleichzeitig auflaufen. Die Gefahr, nicht dazu zu zählen, erschien groß."

Mit Eintracht Trier will er nächste Woche im DFB-Pokal-Achtelfinale den FC-Profis aus der ersten Liga ein Schnippchen schlagen. Viel wichtiger sei aber im Moment die Vorbereitung auf das Regionalliga-Spiel am Samstag gegen Lotte: "Wir haben einiges gut zu machen. Wir dürfen in der Tabelle nicht weiter nach unten rutschen. Es geht dort sehr eng zu."

Gegen Münster fehlte Schulz zuletzt wegen Rückenproblemen, nun ist er wieder im Training. Am Montag gab es ein Trainingsspiel, gestern standen Flanken und Torschüsse im Mittelpunkt der Übungseinheit auf dem Rasen.

Schulz identifiziert sich mit der Eintracht, er trägt die Porta Nigra auf der Trikotbrust. Dennoch schwärmt er auch von Köln. "Der Dom ist einfach faszinierend." Vor sechseinhalb Wochen verlor Trier in der Regionalliga gegen die U 23 des 1. FC Köln deutlich mit 0:3. Warum sollte es nun im DFB-Pokal gegen die Bundesliga-Elf klappen? Schulz: "Vielleicht, weil es ein ganz anderes Spiel wird. Das Stadion ist voll. Der Druck für uns ist nicht so hoch wie in der Meisterschaft. Die Kölner Mannschaft ist offensiv richtig stark, hat aber in der Defensivarbeit auch so ihre Pro bleme."

Im Pokal freut er sich auf das Wiedersehen mit einstigen Teamkameraden. Und auf den Trikot-Tausch nach dem Spiel. "Das Jersey mit der Nummer 10 zu ergattern, wäre natürlich super. Aber wichtiger als das ist die Partie!" Die Nummer 10 trägt Lukas Podolski.

Wie bereitet sich Trier vor? Was läuft beim 1. FC Köln? Der TV berichtet in einem Countdown über alles Wichtige im Vorfeld des Pokal-Knüllers am 27. Oktober.

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