Fußball-Kreisliga BII Mosel: Fader Beigeschmack bleibt

Die Kreisspruchkammer hat entschieden: Weil Schiri Erik Lohr in der Partie SV Klausen gegen SG Sehlem am vierten Spieltag einem bereits verwarnten Sehlemer statt einer gelb-roten die gelbe Karte zeigte, muss das Spiel wiederholt werden. Sehlem ist damit nicht einverstanden.

Sehlem/Klausen. Null Siege, ein Remis, sechs Niederlagen und ein Torverhältnis von 4:30 - bei der SG Sehlem läuft es gar nicht rund. Kein Wunder also, dass die Mannschaft um alle Punkte kämpft, so auch um die aus dem vermeintlich ersten Saisonsieg (2:1) gegen Klausen am vierten Spieltag.

Schiedsrichter Erik Lohr hatte dabei zwar eine gute Leistung geboten, in einer Szene aber gepatzt: Er zeigte einem bereits verwarnten Spieler der SG Sehlem statt der gelb-roten die gelbe Karte. Die Sehlemer machten den Schiri daraufhin angeblich auf den Fauxpas aufmerksam, doch der reagierte nicht. Auch nach Abpfiff habe der Unparteiische laut Sehlems Trainer Rudi Roth beteuert, keinen Fehler gemacht zu haben. Eingesehen habe er sein Missgeschick erst später. Klausen protestierte daraufhin gegen die Spielwertung, zog vor die Spruchkammer - und bekam recht!

Kein Vorwurf an die Spruchkammer



Die Sehlemer sind nun schwer verärgert und fühlen sich unfair behandelt. Seine Mannschaft habe nichts falsch gemacht und sogar noch versucht, den Fehler des Schiedsrichters zu verhindern, sagt der Trainer. Er ist sauer über das Verhalten des Schiris. Der habe in der Spruchkammer-Verhandlung erklärt, dass es ihm schon während des Spiels "gedämmert" habe. "Warum hat er aber direkt nach Abpfiff noch das Gegenteil behauptet? Da bleibt ein fader Beigeschmack", sagt Roth.

Der Spruchkammer sei zwar kein Vorwurf zu machen. Dennoch meint er, dass die mehrfachen Hinweise der Sehlemer während des Spiels irgendwie hätten Berücksichtigung finden müssen. "Mir müsste mal jemand erklären, warum ein Spieler zu Unrecht einen Platzverweis für sich fordern sollte", meint Roth.

Sehlems Vereinschef Hermann Klippel ist vor allem ob des Verhaltens der Nachbarn aus Klausen irritiert. Er findet die Aktion am "Grünen Tisch" unsportlich. Besonders ärgert sich Klippel, weil beide Vereine in einer gemeinsamen Jugendspielgemeinschaft organisiert sind. "Unser Verhältnis hat durch den Fall schon Risse bekommen", sagt er.

Klausens Vorstandsmitglied Edmund Gansen versteht dagegen die Aufregung nicht. "Dass die Sehlemer nun klagen, den Spieler aber nicht vom Platz nahmen, war inkonsequent. Wäre er raus gegangen, hätten wir nie protestiert. Regel ist Regel", sagt er.

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