Fußball-Rheinlandliga 27.09.: Nur Mehring feiert einen Dreier

Trier · Das hatten sich die Protagonisten anders vorgestellt. Verschossene Elfmeter und Aluminium verhinderten bessere Resultate an einem Sonntag, der keinen Sieg brachte. Mehring hatte bereits am Samstag seinen Dreier eingefahren.

(wir) FC Karbach – SV Mehring 0:2 (0:0)
Spielerischen Glanz versprühten die Gäste zwar nicht, „aber das war auf diesem Acker auch nicht möglich“ (Vorstand Herbert Scholtes), der Sieg war dennoch hoch verdient. „Wir hatten schon in der 1. Minute die erste klare Chance“, so Trainer Rudi Thömmes, „Karbach hatte offensiv nichts zu bieten.“ Nach einer Viertelstunde traf Niki Wagner noch die Unterkante der Latte. Aber es dauerte bis in die Schlussphase, ehe die Moselaner sich mit dem zweiten Sieg in Folge wohl endgültig aus der sich zuvor anbahnenden Krise schossen. Beide Treffer wurden durch Flankenläufe von Stephan Schwarz vorbereitet, der beim ersten Mal Stefan Wagner per Kopf als Abnehmer fand. Den Schlusspunkt setzte dann Andre Weinberg, dem Schwarz das Leder genau in den Lauf spielte.

SV Mehring: Witt – P. Schuh, Schlag, Werhan, Förg (62. J. Müller) – Schwarz Kohl, N. Wagner, Mai (70. Weinberg) – F. Thömmes (83. Fuhr), S. Wagner
Tore: 0:1 (77.) Wagner, 0:2 (86.) Weinberg
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rote Karte (80.) für Schindel, Rote Karte (89.) für Eberhard (beide Karbach)
Schiedsrichter: Klick (Morbach)
Zuschauer: 240

SV Morbach – TuS Montabaur 2:3 (0:2)
„Eine Halbzeit lang waren wir wirklich schlecht“, gab Morbachs Coach Sascha Meeth zu, „aber für die restliche Spielzeit kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen.“ Nach einer verschlafenen ersten Hälfte mit dem verschossenen Strafstoß von Eloy Campos als negativem Höhepunkt aus Sicht der Gastgeber, hätten sie sich mindestens einen Punkt verdient gehabt. Aber während Montabaur aus der einzigen sich noch bietenden Möglichkeit den dritten Treffer markierte, wollte das Runde beim SVM einfach nicht ins Eckige. „Vier bis fünf Hundertprozentige“ hatte Meeth für seine Elf ausgemacht, die zwar noch den Anschluss schaffte, aber in der Nachspielzeit doppelt bestraft wurde. Erst gab Schiedsrichter Dominic Jonas einen von seinem Assistenten signalisierten Strafstoß nicht und verwies dann noch Stefan Fleck des Feldes, der ihn anflehte, den Mann an der Linie doch zu befragen.

SV Morbach: Greweling – Matzat (54. Petri), Thieser, Herges, Sagel (72. Dres) – S. Fleck, Hennen – M. Fleck, Campos, J. Weber (46. Herdt) – Rosner
Tore: 0:1 (3.) Wörsdörfer, 0:2 (35.) Celik, 1:2 (48.) Campos, 1:3 (55.) Diel, 2:3 (62.) Rosner
Besondere Vorkommnisse: Campos (41.) verschießt Foulelfmeter, Gelb-Rote Karte (90.+1) für S. Fleck (beide Morbach))
Schiedsrichter: Jonas (Kenn)
Zuschauer: 250

SG Lahnstein – SV Dörbach 2:0 (1:0)
Dörbachs Coach Harry Koch äußerte sich unmissverständlich: „Ich hatte bis zum 0:2 nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel verlieren könnten.“ Der Unterschied zwischen beiden Teams war eindeutig: Lahnstein nutzte seine Möglichkeiten, die Gäste nicht. Allein in der ersten Viertelstunde vergaben die Salmtaler drei klare Möglichkeiten – und mindestens genauso schlimm: Bei den Gegentoren halfen sie noch kräftig mit.

SV Dörbach: Thiel – Schröder (76. Born), Thies, J. Krebs, Prunella – Wolff (55. J. Wey), Gaugler, Schmölter, M. Wey – Noske, Blang
Tore: 1:0 (44.) Bührmann, 2:0 (75.) Feilberg
Schiedsrichter: Vogel (Malberg)
Zuschauer: 135

SG Udler – FV Engers 0:2 (0:2)
Ein Chancenverhältnis von 10:3, dazu in der Schlussphase zwei Lattentreffer. Das Ergebnis gibt den Spielverlauf und die –anteile nicht wieder. Entweder scheiterten die Eifeler am Engerser Schlussmann Debus, am Außennetz oder am Aluminium. Dazu kamen noch zwei Verletzte beim Aufwärmen. In der 7. Minute missglückte Ersatztorwart Daniel Veldkamp ein Abschlag, Karpov traf zum 0:1. Kurz vor der Pause traf Marc-Hennig Schäfer aus 35 m in den Winkel.

SG Udler: Veldkamp – Gräfen (75. Ludwig), Osiewacz, Heintz, Klas – Rieder (46. Hilgers), Blank, Trumm, Bauer – Stolz, Borsch
Tore: 0:1 (7.) Karpov, 0:2 (42.) Schäfer
Schiedsrichter: Zimmer (Wittlich)
Zuschauer: 200


Spfr. Neitersen – SV Eintracht Trier 05 II 1:1 (0:1)

„Ich wusste nicht, dass es im 3. Jahrtausend in der höchsten Verbandsklasse noch solche Plätze gibt“, zeigte sich Triers Coach Reinhold Breu beim ersten Besucher der „Neiterser Betonpiste“ verwundert. Pech für die Trierer, die nach einer Einzelleistung von Sebastian Ting in Führung gegangen waren, dass sie nach dem Ausgleich den Sieg verschenkten. Julian Bidon verfehlte aus fünf Metern, Fabio Fuhs aus elf.

Eintracht Trier II: Schneider – Orth, Kühne, Mohsmann, Fuhs – Krempchen, Schottes, Bidon, Ting (82. Herres) – Zoder (61. X. Alsina-Fonts), Eckstein (46. Brandscheid)
Tore: 0:1 (41.) Ting, 1:1 (61.) M. Müller
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte (90.+1) für Bischoff (Neitersen), Fuhs (Trier/90.+1) verschießt Handelfmeter
Schiedsrichter: Henning (Simmern)
Zuschauer: 270

SG Zell/Bullay-Alf – SG Malberg 2:3 (0:2)
„Die haben uns klassisch ausgekontert“, analysierte Zells Co-Trainer Stefan Eberhard die Partie und vertrat auch die Meinung: „Ich glaube, wir haben sie nicht so richtig ernst genommen.“ Als die Hausherren merkten, dass „mit links“ nichts zu machen war, wurden sie zu offen und spielten dem Gegner damit in die Karten.

SG Zell: Braun – J. Köhler, Miedreich, Göttert (46. Bausen), Klaus – Önüt, Akin (46. I. Berg), Mees, S. Schmitz – Feiden, D. Wieber (40. Herdzina)
Tore: 0:1 (15.) Häßler, 1:1 (25.) Schmitz, 1:2 (38.) Spies, 1:3 (43.) Bläcker, 2:3 (62.) Feiden

MEINUNG: In dieser Liga ist alles möglich
Von unserem Mitarbeiter Willi Rausch
Auch in der Rheinlandliga wird mit einem Ball gespielt, der rund ist. Und das Spielfeld und das Tor sind rechteckig. Damit sind wir auch schon am Ende der verlässlichen Auskünfte angelangt. Von gepflegten Rasenplätzen über künstlich angelegte Plätze, Stolperwiesen, Äcker und Betonpisten – die Liga hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Das gilt auch für das sportliche Geschehen. Ganze zwei Heimsiege gab es am achten Spieltag zu bewundern. Dass der Tabellenletzte aus Wirges den ersten Auswärtssieg feierte, und das beim Spitzenreiter SG Bad Breisig, wird außerhalb der Dunstkreise der Beteiligten gar nicht mehr mit Verwunderung registriert. Wer zwei Spiele in Folge verliert, kann im ungünstigsten Fall von Rang eins auf 14 stürzen. Nicht nur der Pokal hat seine eigenen Gesetze, weil der Kleine den Großen schlägt. In dieser Liga ist das Alltag.

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