Augsburg. Wann Ingo Hertzsch zum letzten Mal in einem Punktspiel ein Tor erzielt hatte, wusste der Abwehrspieler auch nach dem Spiel nicht mehr so ganz genau. Er wusste aber noch für wen: "Das war noch zu meiner Lauterer Zeit", bekannte der Ex-Nationalspieler, der in Diensten des Hamburger SV bereits zweimal das Trikot mit dem Bundesadler getragen hatte und nun sein Geld in der zweiten Liga verdient. Genauer gesagt: Sein letztes Pflichtspiel-Tor (für den FCK) liegt schon mehr als vier Jahre zurück!

Luis Robles sieht beim Gegentor nicht gut aus

Die Tatsache, dass ausgerechnet ein ehemaliger "Roter Teufel" am Sonntag vor 15 432 Zuschauern im Rosenau-Stadion dafür verantwortlich zeichnete, dass die Pfälzer nun zum vierten Mal nacheinander ohne Punkte nach Hause kamen, passt irgendwie ins Bild der vergangenen Wochen. Auf fremden Plätzen haben die Sasic-Schützlinge derzeit pfundweise "Dreck am Stollen".

Beim einzigen Tor des Tages machte Sippel-Vertreter Luis Robles im FCK-Gehäuse nicht die beste Figur, der aufgerückte Verteidiger nutzte die sich bietende Gelegenheit und ließ sich mit einem Tor der Marke "Abstauber" nicht lange bitten. Der Treffer traf seinen Ex-Verein "mitten ins Hertzsch".

Nur knapp eine Woche nach der 6:0-Gala gegen Hansa Rostock wurde Kaiserslautern jäh auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und zeigte zum wiederholten Male sein Auswärts-Gesicht. "Wir haben heute überhaupt nicht in die Partie gefunden, haben kaum einmal etwas Konstruktives zustande gebracht. Wir haben verdient verloren", gab Kapitän Axel Bellinghausen nach den wenig berauschenden 90 Minuten zu.

Spielmacher Anel Dzaka merkte man seine Blessur aus dem Montag-Spiel noch an. Ohne seine zündenden Ideen und Einfälle blieb die Offensive der Gäste blass.

Die größte - und streng genommen einzige - Chance des Tabellenzweiten außer einem "verunglückten" Pfostenschuss von Sydney Sam vergab der zur Pause für Kai Hesse eingewechselte Paljic zwei Minuten vor Schluss frei stehend vor Augsburgs Torhüter Sven Neuhaus.