"Wir erwarten einen heißen Kampf"

Vor dem Rheinlandpokalfinale im Salmtalstadion (Mittwoch, 19 Uhr) hat der TV die Trainer der Kontrahenten Salmrohr und Trier getrennt voneinander befragt. Patrick Klyk (37, FSV-Trainer seit 2012) und Roland Seitz (48, seit April 2010 zum zweiten Mal bei der Eintracht in der Verantwortung) sprechen über Emotionen, Geld und den Respekt vor dem Gegner.

Was überwiegt vor dem Traumfinale im Rheinlandpokal: Anspannung oder Vorfreude?
Klyk: Gestern herrschte reine Vorfreude. Heute kommt im Laufe des Tages die Anspannung dazu.
Seitz: Wenn man weiß, was alles dran hängt, ist das Finale für uns das wichtigste Spiel in dieser Saison.

Unterschreiben Sie die Losung: Trier muss den Pokal gewinnen, Salmrohr kann ihn gewinnen?
Klyk: Die Eintracht sagt ja selbst, wie sehr, sehr, sehr gut ihr die mit einem Sieg verbundenen Einnahmen zu Gesicht stehen würden. Auch bei uns würde ein Erfolg natürlich die Planung vereinfachen. Der Pokalsieg wäre ein Lohn für die Arbeit im Verein in den vergangenen Jahren. Als Trainer interessiere ich mich aber vornehmlich für die sportlichen Dinge.
Seitz: Sterben müssen wir alle … Natürlich ist bekannt, wie wichtig ein Erfolg für Eintracht Trier wäre. Durch die damit verbundene DFB-Pokal-Qualifikation käme enorm wichtiges Geld in die Kasse. In der ersten Runde hätten wir im August ein weiteres Highlight im Moselstadion. Zudem würde wieder mehr Euphorie entfacht, was sich auch im Verkauf von Dauerkarten positiv bemerkbar machen könnte. Aber muss, muss, muss - das ist mir zu einfach und zu hart.

Wie ist der Gegner zu knacken?
Klyk: Wenn ich das wüsste … Wir haben uns taktisch gut vorbereitet. Ich habe dazu auch viele Gespräche mit Trainerkollegen aus der Regionalliga geführt, die mir manches zur Eintracht sagen konnten. Trier hat eine gute Mannschaft. Hätte die Eintracht im Februar und März nicht einen Hänger gehabt, wäre sie in der Regionalliga-Tabelle noch besser platziert als auf Rang fünf.
Wir müssen erstmal gut dagegen halten. Ich will aber auch, dass wir unsere spielerischen Stärken hervorbringen. Ich will von meiner Mannschaft auch guten Fußball sehen.
Seitz: Wir erwarten einen heißen Kampf, den wir annehmen werden. Das Gesamtpaket beim FSV Salmrohr macht die Aufgabe schwer. Die Mannschaft hat im Salmtalstadion ein Heimspiel, als Zweitplatzierte in der Oberliga hat sie fußballerische Qualität. Hinzu kommt, dass wahnsinnig viele Ex-Eintrachtler in ihren Reihen stehen werden.

Welche Rolle spielt es, dass beim FSV viele Akteure auf ihren ehemaligen Verein treffen?
Klyk: Das ist ein Punkt, mit dem man die Spieler packen kann - auch wenn der Aspekt für mich als Trainer nicht so wichtig ist.
Seitz: Unser Vereinsname wird bei den Salmrohrer Spielern sicherlich noch ein paar Prozent mehr herauskitzeln.

Wie sieht es personell aus?
Klyk: Über die Besetzung von ein, zwei Positionen mache ich mir noch Gedanken. Spieler, die wegen einer Verletzung weit weg schienen, haben sich durch gute Partien in den vergangenen Wochen hervorgetan. Ich werde vielleicht aus dem Bauch heraus entscheiden.
Robin Mertinitz hat im Abschlusstraining am Montag nach seiner Muskelverletzung grünes Licht gegeben. Wir werden vor dem Anpfiff aber nochmals einen letzten Test machen. Gleiches gilt für Mathias Fischer, der zuletzt Oberschenkelprobleme hatte.
Seitz: Ich hoffe, dass wir unsere angeschlagenen Spieler so hinbekommen, dass wir - abgesehen von den Langzeitverletzten - mit der besten Elf beginnen können. Fragezeichen standen zuletzt noch hinter Marco Quotschalla (Adduktorenprobleme) und Steven Lewerenz (muskuläre Pro bleme). Kapitän Fouad Brighache hat nach seiner Muskelverletzung wieder mittrainiert und dabei keine Schmerzen verspürt. Sicher nicht dabei sind Chhunly Pagenburg, Markus Fuchs, Mario Klinger, Thomas Konrad und Burak Sözen.

Das Spiel wird in Salmrohr ausgetragen. Wird die Eintracht dennoch ein Heimspiel haben?
Klyk: Die Kulisse darf uns nicht bremsen. Im Gegenteil. Dank ihr muss jeder Bock aufs Spiel haben. Schon beim Warmmachen sollen meine Spieler die Atmosphäre aufsaugen.
Seitz: Ich hoffe, dass für uns eine Heimspielatmosphäre entsteht. Die Mannschaft hätte es verdient, in Salmrohr tatkräftig unterstützt zu werden. Auch die Fans, die sonst nicht gerne nach Salmrohr fahren, sollten ins Stadion kommen.

Vier Mal standen sich Salmrohr und Trier bislang in Endspielen des Rheinlandpokals gegenüber. Die Bilanz: 3:1 für Salmrohr. Ist das Bürde oder Ansporn?
Klyk: Die Statistik interessiert mich überhaupt nicht!
Seitz: Diese Bilanz kannte ich bislang gar nicht. Aber sie ist nicht wichtig. Wir wollen das Spiel heute Abend gewinnen - nicht mehr und nicht weniger. Aber das letzte Pflichtspiel haben wir doch in Salmrohr gewonnen. 2006. In der Oberliga. Mit 5:2. Von daher können wir guten Mutes hinfahren … Extra

Karten: Im Vorverkauf sind über den FSV Salmrohr und Eintracht Trier rund 1300 Eintrittskarten abgesetzt worden (600 Sitzplätze und 700 Stehplätze). Am Mittwochabend sind Karten dann an der Stadionkasse erhältlich. Parken: Zuschauern wird eine frühzeitige Anreise empfohlen. Das Parkplatzangebot direkt am Stadion ist begrenzt. Ist es ausgeschöpft, werden Autofahrer nach Auskunft von Friedhelm Rach, sportlicher Leiter des FSV Salmrohr, von Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Salmtal zu anderen Parkmöglichkeiten gelotst. Fans: Der Supporters Club Trier (SCT) appelliert an die Eintracht-Fans, zahlreich in Salmrohr aufzukreuzen: "Zum wichtigsten Spiel der Saison braucht die Mannschaft die volle Unterstützung. Runter vom Sofa und ab ins Stadion." Fanartikel bietet der SCT vor Ort in einem mobilen Fanstand an. Trio bleibt in Trier: Wie im TV angekündigt, hat Eintracht Trier den Vertrag mit Torwart Andreas Lengsfeld um ein Jahr bis 30. Juni 2014 verlängert. Er soll die Nummer eins bleiben. Damit dürfte Stephan Loboué den Verein wohl verlassen. Ebenfalls der Eintracht treu bleibt Linksverteidiger Fabian Zittlau (bis 2014). Über die Vertragsverlängerung von Defensivspieler Thomas Konrad (auch bis 2014) hatte der TV vorab berichtet. Damit stehen bei den Moselanern für die neue Saison bislang zwölf Spieler unter Vertrag. Liveticker: Unter www.volksfreund.de gibt es während des Spiels einen Internet-Liveticker für alle Daheimgebliebenen. bl/sve

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