Gala verjagt Gespenst

Mit der besten Saisonleistung haben die "Miezen" sich eindrucksvoll zurückgemeldet. Ausgerechnet die zuvor scharf kritisierte Defensive sorgte für den souveränen 33:28 (18:16)-Erfolg gegen Erfurt.

 Die Frau des Spiels: Triers Torfrau Anna Monz freut sich mit Stefanie Egger (vorne) über den Sieg ihrer Mannschaft. TV-Foto: funkbild

Die Frau des Spiels: Triers Torfrau Anna Monz freut sich mit Stefanie Egger (vorne) über den Sieg ihrer Mannschaft. TV-Foto: funkbild

Trier. "Ja, das war so etwas wie ein Befreiungsschlag." Zwischen zahllosen Autogrammjägern fand "Miezen"-Torfrau Anna Monz noch Zeit zum Reden. Dass sich alle um die Junioren-Weltmeisterin scharrten, hatte seinen Grund: Monz war die überragende Spielerin beim eminent wichtigen 33:28 (18:16)-Erfolg der MJC gegen Erfurt. 15 sehenswerte Paraden waren für sie das vorläufige Ende der Torwart-Debatte. "Wenn wir so weiterspielen, redet davon bald hoffentlich niemand mehr", meinte Monz.

Vor 1150 stimmungsvollen Fans, die das Team über 60 Minuten immer nach vorne peitschten, verjagten die "Miezen" mit einer Gala erst einmal das Abstiegsgespenst. Ausgerechnet die zuvor gescholtenen Torfrauen und die Defensive waren die Matchwinner, hinzu kam eine tolle kämpferische Einstellung. Schon zur Pause hätte Trier deutlicher als 18:16 führen können, doch nach dem 17:12 wurden einige Chancen vergeben. Aber nach dem Wechsel legte der MJC-Express los: Dank Monz erzielte Erfurt nur zwei Treffer zwischen der 30. und 47. Minute, die "Miezen" zogen auf 27:18 davon, die Thüringer wirkten phasenweise wie das Kaninchen vor der Schlange.

"Das war eine rundum gelungene Leistung", lobte "Miezen"-Trainerin Ildiko Barna, die allerdings mitansehen musste, wie es in der Schlussphase noch einmal eng wurde. Der THC kam Tor um Tor heran, doch der neunte Treffer der erneut bärenstarken Anne Jochin zum 31:25 bedeutete dann die endgültige Entscheidung. "Trier hat absolut verdient gewonnen", musste denn auch der frühere MJC-Trainer und heutige Erfurter Coach Dago Leukefeld anerkennen. Sein Team enttäuschte, während Trier sich teilweise in einen Rausch spielte. "Das war mit Abstand unsere beste Saisonleistung", meinte Jochin: "Wenn wir so weitermachen, haben wir auch in Göppingen und gegen Leverkusen die Chance auf Punkte."

Aus einer starken Mannschaft ragten neben der Spielmacherin und Torfrau Monz auch Kreisläuferin Caroline Thomas (vier Treffer) sowie die treffsichere Lydia Jakubisova heraus. Die heimlichen Matchwinner aber waren die Fans. Sie versprühten so etwas wie "Wolfsberg-Flair" in der Arena und waren wahrlich die "achte Frau".

DJK/MJC Trier: Vogt, Monz; Egger (1), Nadgornaja (7/1), Thomas (4), Karsten (0), Pütz (0), Vallet (3), Derbach (n.e.), Huber (3), Solic (n.e.), Jakubisova (6), Jochin (9/4)

Thüringer HC: März, Stockhorst; Härdter (n.e.), Jurack (n.e), Knytlova (6), Subke (3), Bohm (2), Minewskaja (3/2), Jahn (2), Garcia-Almendaris (6), Uhlig (6/3), Fabikova (0), Starcek (0)

Schiedsrichter: Gerhard/Küsters (Ingelheim/Wiesbaden), Zuschauer: 1150

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort